Ungewohnter Anblick am Donnerstag am Wiener Landl: Zwei Justizwache-Beamte (einer davon in Uniform) nahmen die Rolle der Angeklagten ein. Die Kollegen mussten sich wegen schwerer Körperverletzung verantworten, nachdem am 11. Oktober des Vorjahres Mediziner im Spital bei einem kurz zuvor in die Justizanstalt überstellten Drogendealer Rippenbrüche festgestellt hatten.
Der inhaftierte Araber beschuldigte beide Beamten auch gestern im Zeugenstand, widersprach sich dabei jedoch. "Er war damals völlig zugedröhnt und positiv auf diverse Suchtmittel. Schon bei der Festnahme wurde er per Wurftechnik zu Boden gebracht, jammerte schon bei der Einlieferung über Schmerzen", polterte Anwalt Mirsad Musliu.
Für ein medizinisches Gutachten und weil der Richter nun auch die Version der involvierten Polizisten anhören will, wurde vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung.