AK schlägt Alarm

"Kann nicht sein" – 90 Wochen Wartezeit für wichtige OP

Extreme OP-Wartezeiten: Viele Patienten können wegen starker Schmerzen nur schwer monatelang ausharren. Wer das nicht schafft, muss viel zahlen.
Oberösterreich Heute
23.06.2025, 03:00
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Wer in Oberösterreich eine Operation braucht, muss vor allem eines mitnehmen: viel Geduld. Das erfuhr, wie berichtet, auch eine 46-Jährige am eigenen Leib: Die Bankangestellte brauchte eine Bandscheiben-OP, hatte so starke Schmerzen, dass jeder Tag zur Qual wurde.

Ganz 60 Wochen hätte sie auf den Eingriff warten müssen. So lange konnte es die 46-Jährige aber nicht aushalten. Sie ging in eine Linzer Spital und ließ die Operation als Privatpatientin vornehmen. Kostenpunkt: 5.600 Euro.

Fast zwei Jahre Wartezeit

Und damit ist die Frau bei weitem kein Einzelfall. Die Arbeiterkammer OÖ zeigt, wie lange die Patienten hierzulande ausharren müssen: Wer eine neue Hüfte braucht, darf im Ordensklinikum Linz etwa 60 Wochen warten.

Bei einer Knieprothese ist man sogar erst nach ungefähr 73 Wochen an der Reihe. Extrem: Im Linzer Kepler Kinikum müssen Krampfadern-Patienten bis zu 90 Wochen durchhalten – also über eineinhalb Jahre.

Dass viele Patienten aufgrund ihrer starken Schmerzen – wie die 46-Jährige – irgendwann selbst tief in die Tasche greifen, ist für AK-Präsident Andreas Stangl inakzeptabel: "Es kann nicht sein, dass jemand über einen langen Zeitraum extrem starke Schmerzen hat und sich dann eine dringend benötigte Operation selbst bezahlen muss."

Er sieht die Landespolitik in der Verantwortung, die Wartezeiten für Versicherte deutlich zu reduzieren. Außerdem: "Gesundheit darf nicht vom Einkommen abhängig sein." Er fordert von der Regierung, der Zwei-Klassen-Medizin einen Riegel vorzuschieben.

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