An ein normales Leben ist für die unmittelbar Betroffenen noch lange nicht zu denken. Zu tief sitzen die schmerzhaften Erinnerungen an den Amoklauf am Dienstag der Vorwoche: Ein 21-Jähriger tötete am Grazer BORG Dreierschützengasse neun Schüler und eine Lehrerin, bevor er sich selbst erschoss.
In den Tagen nach der grausamen Bluttat werden die Rufe nach mehr Sicherheit an den Schulen immer lauter. Von Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) abwärts werden erhöhte Schutzmaßnahmen gefordert.
Bei einem Sicherheitsgipfel zu Wochenbeginn wurden nun Schritte besprochen, auf die ab September an den oberösterreichischen Bildungseinrichtungen gesetzt wird.
Einer der Punkte ist das bundesweite Projekt "Hinschauen statt Wegschauen". Bereits seit 2024 gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Schulen und dem Innenministerium. Im Herbst war die Polizei bei allen regionalen Besprechnungen dabei, bei denen der Fokus auf konkrete Bedrohungslagen gesetzt wurde.
Ein weiterer Punkt aus dem Konzept: Die Schulen haben schon Notfallmappen, die laufend in enger Abstimmung mit den Behörden aktualisiert werden. Dabei wird auf spezielle Szenarien wie Amok oder Bombendrohungen eingegangen.
Außerdem werden Schulen ermutigt, aktiv Kontakt zu den lokalen Polizeiinspektionen zu halten. Regelmäßige Vernetzungstreffen auf strategischer Ebene sollen ebenfalls stattfinden. Erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt: Polizeikräfte wurden entsprechend sensibilisiert, die Präsenz der Exekutive im Bereich von Ausbildungsstätten erhöht.