Nach Amoklauf

"Ich saß neben Arthur A." – jetzt spricht Schulfreund

Vor einer Woche kam es an der BORG Dreischützengasse zu einem Amoklauf. Ein Ex-Klassenkollege des Amokschützen äußert sich nun zum Täter.
Lara Heisinger
19.06.2025, 08:56
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Nach dem Amoklauf am BORG Dreischützengasse meldet sich nun ein ehemaliger Schüler zu Wort. Der nun 20-Jährige besuchte zwei Jahre lang dieselbe Klasse wie der Amokschütze, in einigen Schulfächern saßen die beiden sogar nebeneinander. In dieser Zeit entwickelte sich eine Art Freundschaft.

Gemeinsam Ego-Shooter gespielt

Mit 14 Jahren spielte er mehrere Monate mit Arthur A. Ego-Shooter, nachdem er das Team-T-Shirt von dem Spiel an ihm gesehen hatte. Gespielt wurde online, daher war jeder bei sich zu Hause. "Er hat dort selten übers Headset geredet, war eher zurückhaltend – und wenn, hat er über den Chat im Spiel kommuniziert", so der Ex-Schüler gegenüber der "Kleinen Zeitung".

Arthur A. beschreibt er als zurückhaltend, jemand, der wenig mit Menschen sprach. "Hat man ihn etwas gefragt, hat er nur monoton und empathielos geantwortet. Er saß immer in der Ecke, am Handy – im Unterricht und in der Pause – hat gespielt oder Musik gehört. Er hat eigentlich nie das Gespräch mit oder den Kontakt zu den anderen gesucht. Die Klasse versuchte auch, ihn in die Gemeinschaft einzubauen, aber das lehnte er immer ab." Der 20-Jährige verlor den Kontakt mit ihm, als sein Klassenkollege in der sechsten Klasse sitzen blieb.

"Er wurde nie gemobbt"

Seit der Tat hält sich die Behauptung, der Amokschütze sei gemobbt worden. Die Polizei bestätigte das bisher nicht, und auch der ehemalige Schulkollege weist die Behauptung zurück. Viele hätten in den sozialen Medien geschrieben "es wäre nicht passiert, wäre er nicht gemobbt worden – und geben den anderen Schülern und der Schule die Mitschuld, was ich aber verneinen muss – das stimmt nicht, nichts davon. Er wurde nie gemobbt", erwähnt der ehemalige Schulkollege gegenüber dem "ORF".

Nur Positives über Schule und Lehrer

Über die Schule selbst kann der Ex-Schüler nur Positives berichten. Von den Lehrern gab es viel Unterstützung und Hilfe. Er selbst stand vor dem Schulabbruch. Viele Gespräche mit den Vertrauenslehrern und die Möglichkeit, Noten auszubessern, hätten ihm sehr geholfen. Zu jener Englischlehrerin, die unter den Opfern war, äußert sich der ehemalige Schüler ebenfalls positiv. Sie sei nie aggressiv oder laut gewesen, sondern stets nett und liebevoll.

Zu der Debatte, ob Ego-Shooter gefährlich sind, könne er nichts Konkretes sagen. Er selbst würde viele kennen, die diese Spiele spielen und nicht aggressiv seien. "Nur, wenn ich mich jetzt erinnere, wie wir damals gespielt haben und was er jetzt getan hat, ist das schon schwer für mich."

{title && {title} } LH, {title && {title} } Akt. 19.06.2025, 10:10, 19.06.2025, 08:56
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