Call of Duty, Valorant...

Shooter-Spiele! Gaming-Team packt über Amokläufer aus

Noch im Oktober 2024 trat Arthur A. bei einem Gaming-Event auf – wenige Monate später tötet er zehn Menschen in einer Schule.
Lukas Leitner
13.06.2025, 16:18
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Am Dienstag erschoss Arthur A. (21) im BORG Dreierschützengasse kaltblütig zehn Personen, eher er sich am Klo selbst richtete. Ein Motiv für den Amoklauf ist weiterhin ausständig – mittlerweile gibt es aber Einblicke in sein Leben. In den sozialen Netzwerken postete er Bilder, auch kurz vor dem Attentat und zeigte in weiteren Beiträgen, dass er sich seit längerem schon mit Amokläufen in den USA beschäftigt hatte – "Heute" berichtete.

Aufgeschienen sind die Profile auf X, Tumblr und weiteren Plattformen durch seine Verbindung in die Gaming-Szene. Arthur A. hatte kaum Freunde, verbrachte seine Freizeit vor dem Bildschirm und spielte exzessiv Online-Shooter. In seiner Spielbibliothek finden sich bekannte Namen in der Szene wieder: "Counter Strike", "Battlefield 1", Call of Duty – bis auf einige Ausnahmen hauptsächlich Shooter.

Ein Ausschnitt seiner Spiel-Bibliothek.
Screenshot Steam

Nahm an Shooter-Turniere teil

Darüber hinaus spielte er auch "Valorant", ein taktischer Ego-Shooter von Publisher Riot Games. Er war Mitglied in einem professionellen Team und nahm an Turnieren teil. Im Oktober spielte er zudem auf der sogenannten "Vulkan-Lan", einem Live-Event in Graz, also auf einer Bühne mit Publikum.

Dort war er aber nicht mit seinem eigenen Team vertreten. Die "Sissi State Punks" suchten noch einen weiteren Spieler, um antreten zu können – Arthur A. hatte Zeit und sprang als Ersatzspieler ein. Gegenüber "Heute" öffnete sich jetzt das Team zum Amokläufer.

Arthur A. war "eher zurückhaltend"

Man habe ihn keine 48 Stunden gekannt, heißt es im Gespräch mit "Heute" – Kontakt vor dem Event im Oktober gab es nicht. Im Turnier habe sich Arthur A. nicht auffällig gezeigt, er war ruhig und nicht aggressiv. Das Team berichtet weiter, dass er  "eher zurückhaltend" gewesen sei und dass er viel Zeit gebraucht habe, "um menschlich aufzuwärmen".

Die Stimmung in den Matches sei aber gut gewesen. Man habe sich gemeinsam über gewonnene Runden gefreut und nach dem Turnier sei man noch gemeinsam einen Burger essen gefahren.

"Wir sind schockiert"

"Arthur A. war zu keiner Zeit als Spieler bei uns unter Vertrag oder aktiv als Mitglied im Verein tätig. Als Ersatzspieler sprang er bei einem Turnier kurzfristig ein. Wir können daher nichts zu seiner Person sagen, da es sich hier lediglich um eine zufällige Bekanntschaft vor Ort handelte. Er bekam von uns ein Ersatz-Trikot, damit das Team auf Fotos einheitlich aussieht. Dies ist ein Standard-Prozedere bei esport Turnieren", hält das Team in einer Stellungnahme gegen über "Heute" fest.

"Wir sind schockiert und können immer noch nicht fassen, wem wir hier – wenn auch nur für wenige Stunden – unser Trikot übergestreift haben", so das Team.

"Als Sissi State Punks bieten wir vielen jungen Menschen eine Anlaufstelle, sich dazugehörig zu fühlen und eine Art zweite Familie zu finden. Wir machen innerhalb unseres Vereins abseits des Gamings viele Aktivitäten, wie etwa Konzertbesuche, Ausflüge zu Veranstaltungen, Workshops und gemeinsame Abendessen. Wir sind fassungslos und in tiefster Trauer über das, was in Graz geschehen ist. Unser tiefstes Beileid gilt den Angehörigen und Freunden der Opfer.", sagt das Team weiter.

Zog sich im Dezember zurück

Bis Dezember 2024 war Arthur A. in der esport-Szene vertreten. Am 13. Dezember spielte er mit seinem eigentlichen Team noch 2 Matches, danach habe er sich zurückgezogen, hieß es gegenüber "Heute". Ein weiteres Auftreten in der Szene gab es dann nicht mehr.

{title && {title} } LL, {title && {title} } 13.06.2025, 16:18
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