Vorliebe für Shooter

Einer der wenigen Freunde des Amokläufers packt aus

Arthur A. soll zurückgezogen gelebt haben. Einer seiner wenigen Freunde bezeichnet ihn als introvertiert mit einer Leidenschaft für Ego-Shooter.
Newsdesk Heute
12.06.2025, 22:01
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Ein 21-jähriger Österreicher hat am Dienstag in einer Schule in Graz einen Amoklauf verübt, bei dem zehn Menschen getötet und elf weitere schwer verletzt wurden. Im Anschluss richtete sich Arthur A. auf einer Toilettenanlage. Nun liegen neue Details zur grausamen Tat vor.

Wie die Ermittlungen des Landeskriminalamts Steiermark ergaben, betrat der mutmaßliche Täter das Schulgebäude gegen 9.43 Uhr durch den Haupteingang. In seinem Rucksack transportierte er mehrere Waffen. Im dritten Stockwerk suchte er zunächst eine Toilette auf, wo er sich mit einem Waffengurt, einem Jagdmesser, einer Schießbrille und einem Headset ausrüstete. Anschließend griff er zu einer Pistole und einer abgesägten Flinte.

Sieben Minuten des Schreckens

Um 9.57 Uhr begann der Amoklauf, der rund sieben Minuten andauerte. Der 21-Jährige begab sich zunächst ins zweite Obergeschoss und eröffnete dort das Feuer auf eine fünfte Schulstufe. Danach kehrte er in den dritten Stock zurück, schoss die Tür eines Klassenzimmers auf und feuerte erneut wahllos auf die Anwesenden. Schließlich zog er sich wieder in die Toilette zurück – und nahm sich dort das Leben.

Als die erste Polizeistreife um 10.06 Uhr eintraf, war das grausame Geschehen bereits vorbei. "Zu diesem Zeitpunkt waren keine Schüsse mehr zu hören", berichteten die Beamten.

Motiv weiter völlig unklar

Der mutmaßliche Täter hatte in der Vergangenheit das Gymnasium besucht, jedoch vorzeitig abgebrochen. Eine Lehrerin, die bei der Tat ums Leben kam, hatte ihn damals unterrichtet. Ob dies in einem Zusammenhang mit der Tat steht, ist laut dem Leiter des Landeskriminalamts, Michael Lohnegger, derzeit unklar.

"Nach derzeitigem Stand gehen wir nicht davon aus, dass der Täter eine persönliche Verbindung zu den Schülerinnen und Schülern hatte", so Lohnegger. Hinweise auf ein konkretes Motiv gibt es bislang nicht.

Tat minutiös geplant

Bei einer Hausdurchsuchung stießen Ermittler auf einen Abschiedsbrief sowie ein Abschiedsvideo, in dem sich der 21-Jährige bei seiner Familie entschuldigte. Zudem fanden die Beamten eine nicht funktionstüchtige Rohrbombe – jedoch mit allen nötigen Komponenten. Handschriftliche Aufzeichnungen offenbaren, dass der gesamte Tatablauf bis ins Detail geplant war.

Ein enger Freund beschrieb den Täter als introvertierten Einzelgänger mit einer Vorliebe für Ego-Shooter-Games. Aus seinem Umfeld war kein Groll gegenüber der Schule bekannt geworden.

Arthur A. fiel bei der Stellung durch den Psychotest

Bereits ab März 2025 absolvierte der junge Mann fünf Schießtrainings mit einer Leihwaffe in einem Schützenverein. Anfang April kaufte er eine Schrotflinte, Ende Mai eine Pistole – beide legal bei Waffenhändlern in Graz. Die dazugehörige Waffenbesitzkarte wurde ihm Mitte Mai erteilt. Das nötige psychologische Gutachten hatte er bereits im März erhalten.

Wie von "Heute" berichtet, hätte der 21-Jährige jedoch niemals an die Waffen kommen dürfen. Bei der Stellung ist der Steirer durch den psychologischen Eignungstest gefallen. Aus Datenschutzgründen durfte das Bundesheer das Gutachten jedoch nicht weitergeben.

Ermittlungen dauern an

Zur Aufarbeitung der Tragödie wurde eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet. Laut LKA-Leiter Lohnegger werden in den kommenden Wochen zahlreiche Zeugen befragt sowie Videoaufnahmen und Hinweise ausgewertet. Zudem wird geprüft, ob der Täter womöglich doch Unterstützung durch Dritte erhalten hatte.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 12.06.2025, 22:02, 12.06.2025, 22:01
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