Nach dem unfassbaren Amoklauf an einem Grazer Gymnasium, der mindestens zehn Menschenleben forderte, traten wichtige Vertreter der heimischen Politik vor die Presse. Den Anfang machte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP). Dieser sprach von einem "dunklen Tag in der Geschichte Österreichs". Die Geschehnisse am BORG seien "eine nationale Tragödie, die uns zutiefst erschüttert". Österreich stehe in diesen Momenten still.
Schulen müssten "ein Ort des Friedens bleiben. Stocker kündigte eine dreitägige Staatstrauer an. Zudem wird es am Mittwoch um 10 Uhr eine landesweite Trauerminute geben.
Der steirische Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) spricht von einer "unfassbaren Tragödie". "Das grüne Herz weint". Das Leben vieler habe sich am heutigen Tag "dramatisch geändert". Der sterische Landeschef bedankte sich bei allen Rettern und Einsatzkräften. Der Dank gelte all jenen, "die geholfen haben, noch Schlimmeres zu verhindern". In der Steiermark wird es in den nächsten drei Tagen keine Veranstaltungen seitens des Landes geben.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP)nannte dann noch die Fakten des Einsatzes. Die Alarmierung sei gegen 10 Uhr erfolgt. Der Grund seien "Schüsse und Schreie beim BORG Dreischützengasse" gewesen. Bereits wenige Minuten später stand die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort. Laut Innenminister gebe es sechs weibliche und drei männliche Todesopfer zu beklagen. Außerdem gebe es zwölf zum Teil schwer verletzte Personen. Der Schütze selbst habe als Einzeltäter agiert. Die Ermittlungen zu den Hintergründen würden auf Hochtouren laufen.
Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) sprach den Opfern und Angehörigen sowie den Lehrern sein Mitgefühl aus. Die Schule müsse ein sicherer Ort sein und für alle bleiben. Nun gehe es darum, zu helfen, wo es notwendig ist. "Jeder der Hilfe braucht, soll diese auch bekommen", so der Bildungsminister. Staatssekretär Jörg Leichtfried (SPÖ) sieht eine "Nation unter Schock". Auch er sprach allen Betroffenen sein Mitgefühl aus und versprach, dass alles unternommen werde, um die Hintergründe der Tat aufzuklären. Auch Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) versprach, Betroffenen zur Seite zu stehen.
Wie die Landespolizeidirektion bekannt gab, standen insgesamt 300 Polizisten im Großeinsatz. Innerhalb kürzester Zeit konnte die Umgebung abgesperrt und zahlreiche Schüler aus dem Gebäude evakuiert werden.
Zusätzlich sickerten auch weitere Details zum Amokschützen durch. Bei ihm handelt es sich um einen 21-jährigen Österreicher aus dem Bezirk Graz-Umgebung. Laut "Heute"-Informationen wird der Wohnort des Mannes derzeit durchsucht. Die beiden Waffen soll er legal besessen haben. Wie Karner bestätigte, hat der mutmaßliche Täter die Schule in der Vergangenheit besucht, jedoch nicht abgeschlossen. Bisher war er polizeilich nicht in Erscheinung getreten.