Ganz Österreich steht nach dem entsetzlichen Amoklauf am BORG in der Grazer Dreierschützengasse unter Schock. Ein 21-jähriger Ex-Schüler soll mit einer Schrotflinte und einer Pistole in zwei Klassenzimmern um sich geschossen haben. Mindestens neun Menschen wurden dabei getötet. Im Anschluss richtete sich der Amokschütze in einer Toilette selbst.
Mehrere Jugendliche schweben weiterhin in Lebensgefahr, Ärzte kämpfen in mehreren steirischen Krankenhäusern um ihr Leben. Laut Angaben der Spitäler soll der Zustand von zwei Opfern sehr kritisch sein. Fünf weitere wurde schwer verletzt und werden derzeit operiert.
"Heute" sprach am Einsatzort mit dem zweifachen Familienvater Michael (51). Seine 16-jährige Tochter ist Schülerin des Gymnasiums, blieb bei der Wahnsinnstat glücklicherweise unverletzt. Über einen Freund hatte er von einem Amoklauf erfahren. Daraufhin machte er sich mit seiner zweiten Tochter auf den Weg. Ihm stehen die Tränen in den Augen, als er schildert, dass seine Tochter zweimal nicht abhob. Die Erleichterung war riesig, als sie zurückrief und sagte, dass sie in Sicherheit sei.
Die 16-Jährige wird nun gemeinsam mit weiteren betroffenen Schülerinnen und Schülern mit Bussen in die nahegelegene Helmut List Halle gebracht. Dort werden die Jugendlichen psychologisch betreut. Polizisten bewachten den Konvoi, riegelten die Teenager mit Planen vor Schaulustigen ab.
Große Sorge macht sich der Projektleiter weiterhin um einen befreundeten Lehrer. "Ich weiß noch immer nicht, ob es ihm gut geht", erklärt er im "Heute"-Gespräch. "Es ist einfach nur furchtbar."