Tragödie an Grazer Schule

Amoklauf: Täter (21) erschoss sechs Frauen, drei Männer

Drei Tage Staatstrauer, eine Gedenkminute am Mittwoch, das Land verharrt im Schock. Jetzt gibt es neue Details zum Amoklauf in der Grazer Schule.
Michael Pollak
10.06.2025, 16:55
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Österreich trägt Schwarz. Drei Tage Staatstrauer sind nach dem unfassbaren Gewaltverbrechen ausgerufen – Flaggen bleiben auf halbmast, am Mittwoch um 10 Uhr wird eine Trauerminute abgehalten. "Es soll zum Ausdruck bringen, dass unsere Gesellschaft gemeinsam Anteil nimmt", sagte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP).

Am Dienstag, etwa fünf Stunden nach der Bluttat, versammelten sich Politiker und Ermittler in Graz. Stocker tief bewegt: "Dieser heutige Tag ist ein dunkler Tag in der Geschichte unseres Landes." Und weiter: "Es gibt keine Worte, um den Schmerz und die Fassungslosigkeit auszudrücken."

Notruf um Punkt zehn Uhr

Die bisher belegten Informationen: Der Notruf erreichte die Behörden um Punkt zehn Uhr, wenige Minuten später drangen die ersten Polizisten in die Schule. Spezialeinheiten erreichten kurz darauf die Dreierschützengasse, sie sicherten das Gebäude: "56 Cobra-Männer waren im Einsatz – der schnelle Einsatz war notwendig, damit die Rettungskette in Gang gesetzt werden kann", sagte Franz Ruf, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit.

"Dreihundert Polizeikräfte standen im Einsatz und sorgten für eine gesicherte Evakuierung", sagte Landespolizeidirektor Gerald Ortner. "Binnen Minuten war die Lage unter Kontrolle."

Täter schloss Schule nie ab

Der Täter – das wurde jetzt offiziell bestätigt – war ein 21-jähriger ehemaliger Schüler des BORG 3er-Schützengasse. "Er hat sie nicht abgeschlossen", sagte dann Innenminister Gerald Karner (ÖVP). Der Schütze stammt aus Graz-Umgebung, ist Österreicher. Den Amoklauf beging er mit zwei Waffen, "einer Langwaffe und einer Faustfeuerwaffe", für die er eine gültige Waffenbesitzkarte hatte.

Die Toten: sechs weibliche Personen und drei Männer. Wie viele davon Schüler, wie viele Erwachsene sind, werde man erst später bekannt geben – nur die bekannten Informationen seien derzeit  "gesichert". Das zehnte Opfer ist der Täter selbst.

Schule jetzt geschlossen

Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos): "Die Schule bleibt bis auf Weiteres geschlossen." Schülern wird in den kommenden Tagen die Helmut-List-Halle geöffnet, hier können sie gemeinsam trauern – es werden auch zahlreiche Betreuer vor Ort sein.

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