Die Bluttat im BORG Dreierschützengasse erschütterte das ganze Land. Ein 21-Jähriger richtete am Dienstag der Vorwoche neun Schüler und eine Lehrerin hin. Danach erschoss er sich selbst.
In den Tagen nach der schrecklichen Bluttat wurden die Rufe in ganz Österreich nach mehr Sicherheit immer lauter. Lehrer und Schüler fordern verstärkte Schutzmaßnahmen für Bildungseinrichtungen. Auch in Oberösterreich gehen Pädagogen und Schüler kurz vor den Sommerferien mit einem mulmigen Gefühl in die Ausbildungsstätten.
Nun fand am Montag vor dem Hintergrund der tragischen Ereignisse ein Gipfel statt. Beim Treffen wurde besprochen, wie in den Schulen künftig für mehr Sicherheit gesorgt werden kann. Vertreter der Bildungs- und Landespolizeidirektion tauschten sich über konkrete Schritte aus.
Erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt: Polizeikräfte wurden entsprechend sensibilisiert, die Präsenz der Exekutive im Bereich von Schulen erhöht. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und Bildungsdirektor Alfred Klampfer betonten weitere Punkte, um die Sicherheit zum Beginn des kommenden Schuljahres zu gewährleisten.
Die Landespolizeidirektion wird ab Herbst an sämtlichen sogenannten Leiterdienstbesprechungen teilnehmen. Ziel ist es, Informationen zur Sicherheitslage weiterzugeben und sich mit den Schulen auszutauschen.
Darüber hinaus sollen in Zukunft zusätzlich zu den bereits bekannten Brandschutzübungen auch Schulungen zu Krisenszenarien wie Amok mit den Lehrenden durchgeführt werden. Um unnötige Belastung zu vermeiden, finden diese Übungen bewusst ohne Beteiligung von Schülern statt.
Außerdem werden Schulen ermutigt, aktiv Kontakt zu den lokalen Polizeiinspektionen zu halten. Regelmäßige Vernetzungstreffen auf strategischer Ebene sollen ebenfalls stattfinden.
Daneben haben Schulen Notfallmappen, die laufend in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden aktualisiert werden. Vor allem spezielle Szenarien wie Amok, Bombendrohungen oder andere Krisensituationen sind dabei im Fokus.