Sonne, Palmen, Strand: Das ist für Doris schon lange nicht mehr drin. Eine Reise in den Süden kann sie sich längst nicht mehr leisten. Die 58-jährige Wienerin erinnert sich gut an ihren letzten Urlaub – der liegt allerdings schon 46 Jahre zurück. Damals war sie noch ein Kind. Heute muss Doris jeden Cent dreimal umdrehen, um Miete, Lebensmittel und Strom zahlen zu können.
Im Gespräch mit "Heute" berichtet die Wienerin von ihrem Schicksal.
„Das letzte Mal war ich mit 12 Jahren in Griechenland!“Doris, 58ist schon lange nicht mehr verreist
"Das letzte Mal war ich mit 12 in Griechenland, jetzt bin ich 58 Jahre alt", erzählt uns Doris. Wegen einer Erkrankung ist sie als Pflegefall der Stufe 1 anerkannt und erhält monatlich 1.400 Euro. Die anhaltende Teuerung macht es für sie immer schwerer, finanziell überhaupt über die Runden zu kommen.
"Alles wird teurer. Ich muss 182 Euro pro Monat für Strom und Gas zahlen – dazu kommen Miete, Versicherung, Lebensmittel, Handy und so weiter. Das geht schon rein ins Geld" so Doris.
Pro Monat bleiben ihr gerade einmal 300 Euro zum Leben. An Urlaub ist mit so einer Summe nicht zu denken. "Was macht man mit 300 Euro? Da kann man nirgends hinfahren" sagt die 58-jährige Wienerin bedrückt.
Doris ist nicht die einzige, die heuer zu Hause bleiben wird. Jeder sechste Österreicher kann sich diesen Sommer keinen Urlaub leisten, wie eine Analyse der Johannes-Kepler-Uni Linz zeigt. Besonders stark betroffen sind Haushalte mit niedrigem Einkommen.