Eine Job-Krise, die österreichische Verhältnisse wie eine Utopie ausschauen lässt: Bis zu 60 Prozent der jungen Menschen sind in Südafrika arbeitslos. Wie berichtet waren es im vergangenen Jahr 45,5 Prozent – jeder Zweite hatte dort also keinen Job. Wer im Westkap aufwächst, hat oft kaum Perspektive – und noch weniger Zugang zu Ausbildung oder stabilen Einkommen.
Doch Oberösterreich zeigt, wie Partnerschaft wirken kann. Mit Austauschprojekten mit COOKtastic in Kapstadt oder dem Elsenburg Agricultural Training Institute unterstützt das Land junge Talente aus Südafrika dabei, praktische Erfahrung zu sammeln.
Die 25-jährige Priscilla Mazibuko ist eines dieser Gesichter. Aufgewachsen in einem Township (Armenviertel) von Kapstadt, erhielt sie dank des Sozialprojekts COOKtastic eine Kochausbildung – und durfte drei Monate lang im Hotel Scalaria am Wolfgangsee mitarbeiten. Das "aufregendste Erlebnis meines Lebens", wie sie einen Tag nach ihrer Rückreise erzählt.
Mit strahlendem Lächeln erzählt sie gegenüber "Heute" von ihren Highlights: neue Freundschaften, die Geschichte von Kaiserin Sissi ("a very beautiful lady") und ein österreichischer Klassiker – Kaiserschmarrn.
Auch Heidi Nicholls, Absolventin der Partnerschule Elsenburg, profitierte vom Austausch: Zwei Wochen lang lernte sie im vergangenen Jahr in Oberösterreichs Landwirtschaftsschulen moderne und nachhaltige Praxis kennen. Heute sucht sie ihren Platz im Agrarsektor – inspiriert von dem, was sie hier gesehen hat. Vor allem Bio und gentechnikfreie Landwirtschaft beeindruckte sie beim OÖ-Besuch.
Beim "Regional Leaders’ Summit" in Südafrika wurden diese Partnerschaften nicht nur gefeiert, sondern auch weiter vertieft. Vertreter aus sieben Regionen – Bayern, Québec, São Paulo, Georgia, Shandong, Oberösterreich und der Gastgeber Westkap – tauschten Ideen aus, wie Zusammenarbeit weiter gelingen und ausgeweitet werden kann.
Dabei stand OÖ-Expertise besonders im Bereich Green Tech im Fokus. "Wir haben Umweltschutz, Recycling und Nachhaltigkeit schon betrieben, da haben andere noch gar nicht gewusst, was das ist", betonte Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger stolz – und zeigte sich überzeugt, dass Oberösterreich hier wertvolles Wissen weitergeben kann.