Oberösterreich mischt in Kapstadt gerade ganz vorne mit: Beim "Regional Leaders’ Summit" (RLS) führte Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) am Montag Marathon-Gespräche mit Bayern, Georgia (USA), der chinesischen Provinz Shandong und dem Gastgeber Westkap in Südafrika. Der Tenor: OÖ-Know-how ist gefragt – besonders, wenn es um Jobs und Zukunftsbranchen geht.
Direkt punkten konnte OÖ beim Thema Green Tech: "Das sind wir gefragt, eigentlich überall auf der Welt", so Langer-Weninger. Die Themen Klimawandel und Energieversorgung beschäftigen quasi alle Regionen auf die ein oder andere Art, Konferenzen wie der RLS würden dabei als "ein Türöffner für oberösterreichische Firmen" fungieren. Besonders die Provinz Shandong (rund 100 Millionen Einwohner) habe großes Interesse gezeigt.
Ein großes Problem in Südafrika: Das Gastgeber-Land kämpft mit einer der höchsten Arbeitslosigkeitsraten weltweit: Aktuell haben dort zwischen 30 und 40 Prozent (offiziell 32,1 Prozent in 2024) keinen Job – bei den 15- bis 34-Jährigen waren es sogar 45,5 Prozent. Dagegen wirkt die derzeitige Arbeitslosenquote in OÖ mit 4,9 Prozent fast wie ein Luxusproblem.
Genau deshalb schaut das Westkap jetzt nach Oberösterreich – speziell auf die Duale Ausbildung. Warum? "Weil wir eine echte Verschränkung zwischen dem, was die Unternehmen brauchen und was in der Theorie gelehrt wird, schaffen", erklärt Langer-Weninger. Kurz gesagt: Lehrinhalte werden angepasst, je nachdem, was in den Betrieben gesucht wird.
Das System kenne und habe man in Südafrika zwar schon lange. Aber: "Was sie verloren, beziehungsweise nicht geschafft haben, ist diese Verschränkung." Ein stärkerer Austausch mit OÖ soll die Duale Ausbildung auch in Westkap wieder auf Vordermann bringen – und helfen, die extrem hohe Arbeitslosenquote in den Griff zu bekommen.
Für Langer-Weninger steht fest: Reden ist gut – umsetzen ist besser. In den kommenden Monaten sollen sich Delegationen der Regionen weiter austauschen, im idealfall Projekte gestartet und konkrete Investitionen vorbereitet werden. Ziel: neue Märkte öffnen, Wissen teilen – und OÖ weltweit als Zukunftsstandort positionieren.