Nach dem Eklat rund um den gestoppten Sonderzug mit Fans des Budapester Fußballklubs Ferencvaros für die Europa-League-Begegnung gegen Red Bull in Salzburg hat sich nun Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) selbst eingeschaltet. In einem Brief an seinen ungarischen Amtskollegen Peter Szijjarto spricht Karner von "Falschmeldungen", die über Österreichs Behörden verbreitet würden.
Am 23. Oktober hatte ein Zug mit Ferencvaros-Anhängern auf dem Weg zum Europa-League-Spiel gegen Salzburg an der Grenze gestoppt werden müssen. Ungarns Außenminister reagierte prompt – und zitierte Österreichs Botschafterin ein.
Der Verein, dessen Präsident FIDESZ-Politiker Gabor Kubatov ist, warf dem Innenministerium in Wien öffentlich vor, für den Stopp verantwortlich zu sein.
Karner widerspricht deutlich: Nicht die Polizei, sondern die ÖBB hätten die Weiterfahrt untersagt. Diese hätten während der Fahrt wiederholt pyrotechnische Gegenstände innerhalb des Zuges eingesetzt. Die Sicherheit sei somit nicht mehr gewährleistet gewesen.
"Durch das konsequente Einschreiten der ungarischen Polizei konnte verhindert werden, dass offensichtlich gewaltbereite Fußballrowdys ein friedliches Spiel stören", so Karner weiter. Trotz des Vorfalls betont er das gute Verhältnis zwischen den Behörden beider Länder – und fordert Budapest auf, keine Unwahrheiten mehr zu verbreiten.