Nach dem Ende seiner aktiven Karriere hat Michael Hayböck blitzschnell eine neue Aufgabe gefunden. Der 34-jährige Oberösterreicher, der im März in Planica nach 15 Jahren seine Skisprungschuhe an den Nagel hängte, wechselt künftig hinter das Mikrofon – als Experte im ORF. Dort verstärkt er das bekannte Duo Andreas Goldberger und Martin Koch.
Sein Debüt gibt Hayböck am kommenden Samstag beim Sommer-Grand-Prix in Hinzenbach – ausgerechnet an jener Schanze, an der seine Laufbahn einst begann.
"Ich habe nicht lange überlegt, weil es eine coole Möglichkeit ist, meiner Leidenschaft und meinem Lieblingssport verbunden zu bleiben", erklärte der fünffache Weltcupsieger im ORF-Interview. "Ich werde versuchen, das Beste daraus zu machen – so wie ich es auch als Aktiver getan habe." Auf "Kamerasprünge" will er dabei verzichten.
Künftig wird Hayböck auch seine früheren Teamkollegen bewerten müssen, auch seinen engen Freund Stefan Kraft – ein Punkt, der ihn nicht abschreckt: "Man darf keine Scheu haben, gewisse Dinge anzusprechen. Ich werde mir kein Blatt vor den Mund nehmen und auch einmal die Finger in die Wunde legen, wenn etwas nicht passt. Ich glaube, das nimmt mir keiner übel."
Besonders freut sich der Ex-Adler auf Highlights wie die Vierschanzentournee und die Skiflug-WM in Oberstdorf, wo er selbst große Erfolge feierte – darunter Platz zwei bei der Tournee 2015 und der Schanzenrekord von 145 Metern in Garmisch.
Seine Entscheidung, die Karriere zu beenden, bereut er keine Sekunde: "Ich habe die Zeit seitdem sehr genossen", sagt Hayböck. Vor allem die neu gewonnene Familienzeit sei ihm wichtig: "Ich konnte jeden Schritt meines Sohnes miterleben – jedes Wochenende unterwegs zu sein, wollte ich einfach nicht mehr."