Wie von "Heute" bereits berichtet, arbeitet die US-Administration von Präsident Donald Trump intensiv an einem Friedensplan für die Ukraine. Der neue 28-Punkte-Plan soll demnach "Sicherheitsgarantien, Sicherheit in Europa sowie die künftigen Beziehungen der USA zu Russland und zur Ukraine" umfassen. Allerdings gilt dem Vernehmen nach Russland in dieser Frage als wichtigster Ansprechpartner – weder die EU noch, was wesentlich schwerwiegender wiegt, Kiew ist in diese Gespräche eingebunden.
Die Kernforderung dieses Plans betrifft Gebietsverluste. Für die USA steht mittlerweile offenbar außer Frage, dass die Ukraine bedeutende Regionen des eigenen Staatsgebiets an den Aggressor abtreten wird müssen. So soll dem Vernehmen nach der zwar hart umkämpfte aber nicht vollkommen unter russischer Kontrolle stehende Donbas gänzlich an Russland wandern. Im Gegenzug gewährleistet die US-Regierung Sicherheitsgarantien gegen Russland.
Mittlerweile sollen die USA diesen neuen Vorschlag an die Ukraine übermittelt haben. Dieser offenbar mit russischen Maximalforderungen gespickte Vorschlag fällt in der Ukraine freilich auf wenig Gegenliebe. Denn neben dem Donbas soll die Ukraine auch die wichtige Halbinsel Krim zur Gänze abgeben. Außerdem sieht der Plan vor, dass die Ukraine ihre Armee "deutlich verkleinern" soll.
Nach AFP-Informationen ist in dem US-Plan von der "Anerkennung der Krim und anderer von Russland besetzter Gebiete" die Rede. Zudem soll Kiew seine Armee auf 400.000 Soldaten verkleinern. Der Plan sieht überdies vor, dass die Ukraine alle Langstreckenwaffen abgibt. Der Plan scheint somit Russlands Maximalforderungen zu enthalten. Kiew hatte immer wieder darauf verwiesen, dass Moskaus Forderungen hinsichtlich der Gebietsabtretungen inakzeptabel seien und einer Kapitulation gleichkämen.
Das Portal "Axios" berichtete unter Berufung auf einen US-Beamten, Trump sei zu einer US-Sicherheitsgarantie für die Ukraine und Europa gegen zukünftige russische Aggressionen bereit. Voraussetzung sei allerdings, dass Russland auch Teile der Ostukraine zugeschlagen bekomme, die es bisher nicht kontrolliere. Axios und andere US-Medien hatten zuvor über Geheimgespräche zwischen Moskau und Washington und einen 28-Punkte-Plan für Frieden in der Ukraine berichtet.
Der ukrainische Vertreter ließ Zweifel an dem Plan erkennen: Es sei "unklar", was Russland im Gegenzug für die Zugeständnisse tun solle. Zudem wisse die Regierung in Kiew nicht, ob der Vorschlag wirklich von Trump stammt oder von seinem Umfeld.
Die russischen Streitkräfte kontrollieren derzeit etwa ein Fünftel des ukrainischen Territoriums. Moskau hatte die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim bereits 2014 annektiert. Im September 2022 erklärte Russland Donezk und Luhansk sowie die Regionen Cherson und Saporischschja für annektiert. Große Teile dieser Regionen werden von Russland kontrolliert.