Dunkle Wolken hängen über dem Innviertel. Rund 3.400 Jobs an den Standorten Mattighofen, Munderfing und Schalchen (alle Bez. Braunau) sind gefährdet. Am Freitag wird der Betrieb die Einleitung eines Sanierungsverfahrens beantragen.
"Die Stimmung ist im Keller", sagt Leon Sireisky, Pfarrer der Gemeinde Mattighofen (Bez. Braunau), im "Heute"-Gespräch. "Nicht nur im Ort ist es spürbar, sondern im ganzen Umland."
"KTM ist ein großes Unternehmen, hier kennt jeder wen, der dort arbeitet oder hat Verwandte, die im Betrieb tätig sind", betont Sireisky. "Für die Menschen hier ist es eine Katastrophe." Die wirtschaftliche Krise sei jetzt allgemeines Thema, überall werde darüber gesprochen. "Ich hoffe, dass es nicht noch schlimmer kommt", so der Pfarrer.
„Ich hoffe, dass es nicht noch schlimmer kommt.“Leon SireiskyPfarrer in Mattighofen
Wie wird es nun weitergehen? "Die Menschen werden in nächster Zeit vielleicht mehr Gesprächsbedarf haben und zu mir kommen", betont Sireisky. Vor allem kurz vor den Feiertagen sie es "besonders schlimm". "Ich kann nur darauf hinweisen, dass Weihnachten vom Sinne her mit Geschenken und dem Geschäft nicht direkt verbunden ist."
Wie "Heute" von Hans Lang, Konzernsprecher der Muttergesellschaft Pierer Industrie AG, erfahren hat, werden November-Gehalt und Weihnachtsgeld "mit einem Monat Verzögerung" aus dem Insolvenzentgeltfonds bezahlt.