Haustiere

Kater nach Autounfall schwer verletzt zurückgelassen

Schwer verletzt lag ein rotes Katerchen am 19. Februar auf der L508 im Bezirk Ried im Innkreis. Durch den Schock verkroch es sich in ein Betonrohr.

Christine Kaltenecker
Teilen
Verletzt und panisch flüchtete sich dieses rote Katerchen in ein 13 Meter langes Betonrohr.
Verletzt und panisch flüchtete sich dieses rote Katerchen in ein 13 Meter langes Betonrohr.
©Pfotenhilfe

Für Tierliebhaber ist die Kollision mit einem Vierbeiner bestimmt eine Horrorvorstellung, kann aber leider jedem noch so aufmerksamen Autofahrer passieren. Fahrerflucht ist allerdings kein Kavaliersdelikt und ist auch im Tierschutzgesetz mit einer Strafe von bis zu 7.500 Euro verankert. Am Samstag, den 19. Februar, kam es im Bezirk Ried im Innkreis (OÖ) auf der L508 zu einem Unfall mit einem roten Kater, der dann verletzt auf der Straße lag, bis eine Tierfreundin ihren Wagen anhielt, um das Opfer aus der Gefahrenzone zu bringen. Panisch verkroch sich die Samtpfote allerdings mit letzter Kraft in ein 13 Meter langes Betonrohr.

Mit einem improvisierten Spezialwerkzeug konnte der verletzte Kater geborgen werden.
Mit einem improvisierten Spezialwerkzeug konnte der verletzte Kater geborgen werden.
©Pfotenhilfe

Das österreichische Bundestierschutzgesetz bestimmt  in §9 eine Hilfeleistungspflicht, die eigentlich selbstverständlich sein sollte: "Wer ein Tier erkennbar verletzt oder in Gefahr gebracht hat, hat, soweit ihm dies zumutbar ist, dem Tier die erforderliche Hilfe zu leisten oder, wenn das nicht möglich ist, eine solche Hilfeleistung zu veranlassen." Das Tierschutzgesetz gilt übrigens für alle Tiere, somit unmissverständlich auch für Wildtiere nach Unfällen.

1/6
Gehe zur Galerie
    Der hübsche Kater erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.
    Der hübsche Kater erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.
    ©Pfotenhilfe

    Mehrere Stunden

    Chefin Johanna Stadler von der oberösterreichischen Pfotenhilfe wurde sofort alarmiert und kam persönlich zum Unfallort. Erst mit einem improvisierten Werkzeug, welches aus mehreren Teleskopstangen bestand, gelang es, den Kater vorsichtig bis zum Ende des Rohres und in die dort bereitgehaltene Transportbox zu schieben. Die tierärztliche Untersuchung zeigte dann das Ausmaß der Verletzungen: Der kleine Kater erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und hat einen gebrochenen Schwanz.

    "Wie man nach einem Zusammenstoß mit einem Tier Fahrerflucht begehen kann, begreife ich nicht. Die Opfer erleiden stunden- oder gar tagelang starke Schmerzen und sterben oft qualvoll, wenn sie nicht entdeckt und gerettet werden..."

    Dem Rotschopf geht es nicht gut. Er kann sich kaum bewegen und bekommt starke Schmerzmittel. Trotz allem versucht man sich in vorsichtigem Optimismus und hofft, dass der Kater keine bleibenden Schäden davonträgt.