Gemeinde lebt in Angst

Katzenquäler lässt Tierhalter nicht mehr schlafen

In der Schweizer Gemeinde Pfaffnau ist ein Katzenquäler unterwegs, der die Tiere buchstäblich teert und federt. Und nicht nur das ... 

20 Minuten
Katzenquäler lässt Tierhalter nicht mehr schlafen
Katze "Frieda" war bereits zweimal Opfer diverser Angriffe. 
©20Minuten, privat

Seit einiger Zeit tobt mutmaßlich ein Tierquäler in Pfaffnau. Katzen werden mit hartnäckigen Substanzen beschmiert und bereits mehrere Betroffene schlagen auf Social Media Alarm. Bei gewissen Katzen blieb es auch leider nicht "nur" beim Einschmieren.

"Kann kaum noch schlafen vor Angst" 

Nadine Pleintinger ist nur eine von vielen betroffenen Katzenhaltern. Ihre Katze "Frieda" wurde im vergangenen Dezember erstmals mit Leim beschmiert. "Ich war im Urlaub, als es passierte, und meine Nachbarin brachte sie zum Tierarzt", erzählt sie. Dieser habe ihr bestätigt, dass die Verletzungen auf eine Dritteinwirkung zurückzuführen seien.

Bei der zweiten Tat, die noch nicht lange her ist, wurde Frieda mit einem Klebstoff eingeschmiert. "Es war steinhart", so Pleintinger. Sie habe versucht, ihre Katze zu waschen, doch vor lauter Angst habe diese in die Dusche gepinkelt. "Ich musste sie rasieren", erzählt Pleintinger. Als sie den Vorfall auf Facebook postete, hätten sich 15 bis 20 weitere Personen gemeldet, die Ähnliches erlebt hatten. "Es ist schockierend", so Pleintinger. "Unsere Gemeinde ist eigentlich friedlich."

"Frieda" musste geschoren werden, weil der Klebstoff steinhart wurde.
"Frieda" musste geschoren werden, weil der Klebstoff steinhart wurde.
©20Minuten, privat

Häufchen Elend

"Das Kätzchen lag wie ein Häufchen Elend im Körbchen", sagt Pleintinger entsetzt. Katze Frieda habe sich mittlerweile erholt und gehe nach wie vor aus dem Haus. Da Pleintinger aber Angst um ihr Tier habe, installierte sie kürzlich Kameras. So habe sie stets ein Auge auf ihre beiden Katzen und könne beruhigt zur Arbeit gehen. "Ich muss das Katzenfutter ja irgendwie finanzieren", so Pleintinger.

Geteert und mit Farbe besprüht

Es geht noch weiter: Einige Katzen seien tagelang weg gewesen und mit Drähten gefesselt worden. Als diese zu ihren Halterinnen und Haltern zurückkehrten, seien sie völlig verängstigt gewesen. "Sie wurden mit Farbe eingesprüht. Die Katzen haben heute noch panische Angst bei kleinsten Bewegungen oder wenn sie einen Deospray hören", so die Schweizerin.

Auf eigene Faust

Nadine P. meint: "Ich bin mit Tieren aufgewachsen. Tiere geben mir Rückhalt, deshalb gehe ich auf eigene Faust dem Täter nach und befrage die gesamte Gemeinde". Sie habe bereits einige Hinweise bekommen, die sie der Polizei weiterleiten konnte.

Auf den Punkt gebracht

  • In der Schweizer Gemeinde Pfaffnau treibt ein Katzenquäler sein Unwesen, indem er Katzen mit teerartigen Substanzen beschmiert und einige sogar mit Klebstoff einschmiert
  • Besorgte Tierhalter berichten von den traumatischen Erfahrungen ihrer Tiere und haben begonnen, Maßnahmen wie die Installation von Überwachungskameras zu ergreifen, um ihre Vierbeiner zu schützen
  • Besonders betroffen ist Nadine Pleintinger, deren Katze Frieda zweimal angegriffen wurde, was zu großer Angst in der ansonsten friedlichen Gemeinde geführt hat
20 Minuten
Akt.
An der Unterhaltung teilnehmen