Am 26. Juli wird in Deutschland der Christopher Street Day (CSD) begangen. Er erinnert an den Aufstand in der New Yorker Christopher Street im Jahr 1969 und hat sich in Deutschland als Demonstration für die Rechte und Sichtbarkeit von LGBT+-Menschen etabliert. Dieses Jahr soll – anders als zuvor – aber keine Pride-Flagge auf dem Bundestag wehen. Das hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner angekündigt.
Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz stellt sich jetzt hinter den Kurs der Bundestagspräsidentin. "Der Bundestag ist nun kein Zirkuszelt", auf das man beliebig Fahnen hisse, sagte er in der ARD-Talkshow "Maischberger".
"Es gibt einen Tag im Jahr, das ist der 17. Mai, da wird die Regenbogenfahne gehisst. An allen anderen Tagen ist auf dem Deutschen Bundestag die deutsche Fahne und die europäische Fahne gehisst und keine andere", führte der CDU-Chef weiter aus. "Und diese Entscheidung ist richtig." Der 17. Mai ist der Tag gegen Homophobie.
Vor allem Linke und Grüne haben Klöckners Entscheidung massiv kritisiert. Vertreter der beiden Parteien sind am vergangenen Donnerstag in Regenbogenfarben im Plenarsaal des Bundestags erschienen.
Merz konterte: Jeder kann vor seiner eigenen Haustür Fahnen hissen, was er will. Aber wir reden hier über das deutsche Parlament, und im deutschen Parlament werden nicht jeden Tag beliebig irgendwelche Fahnen aufgehängt, sondern die deutsche Nationalflagge und die europäische Flagge."