Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt vorerst in Wartestellung: Nach der Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt am Main (D) teilte die Zentralbank am Donnerstag mit, dass der zentrale Leitzins unverändert bei 2,0 Prozent bleibt. Schon bei den Zinsentscheidungen im Juli, im September und Ende Oktober hatte die EZB eine Zinspause eingelegt.
Auch die beiden weiteren wichtigen Zinssätze werden nicht verändert. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld von der EZB leihen können, bleibt bei 2,15 Prozent. Der Spitzenrefinanzierungssatz zur kurzfristigen Geldbeschaffung liegt weiterhin bei 2,40 Prozent.
Als Grund für die erneute Pause wird genannt, dass sich die Inflation im Euroraum in den vergangenen Monaten nahe dem von der EZB angepeilten Zwei-Prozent-Ziel eingependelt hat. Zudem hätten sich die Auswirkungen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump auf die Wirtschaft im Euroraum als weniger gravierend erwiesen als zunächst befürchtet.
In den vergangenen Jahren hatte die EZB die Zinsen wegen des zeitweilig starken Anstiegs der Verbraucherpreise – ausgelöst durch die Corona-Pandemie und den russischen Angriff auf die Ukraine – zunächst deutlich angehoben, um die Inflation zu bremsen. Im Juni 2024 leitete sie dann eine Zinswende ein und senkte mit dem Abklingen der Inflation die Zinsen wieder, bis sie auf den aktuellen abwartenden Kurs einschwenkte.