Auf der Plattform des Fast-Fashion-Riesen Shein tauchte vor wenigen Tagen ein T-Shirt auf, dessen Model auffallend stark Luigi Mangione ähnelte. Mangione steht derzeit in den USA in einem vielbeachteten Strafverfahren.
Kurz nachdem Screenshots die Runde machten, verschwand das Foto und das Produkt wieder von der Seite. Nun kündigte SHEIN eine Untersuchung an, um den Vorfall aufzuklären. Da es üblich ist, dass große Modeplattformen KI-generierte Models statt echter Models verwenden, könnte dies durch Verwendung eines Fotos von ihm passiert sein.
Mangione, 27 Jahre alt, ist in den USA kein Unbekannter. Er wurde Ende 2024 verhaftet und steht im Verdacht, eine führende Figur des US-Gesundheitswesens auf offener Straße in New York getötet zu haben. Das Verfahren hat noch nicht gestartet, ein Urteil gibt es nicht, allerdings wird die Todesstrafe von der Staatsanwaltschaft gefordert.
Allein die Anklage sorgte für enormes öffentliches Interesse – und führte dazu, dass Mangione landesweit bekannt wurde. Auf Social Media fand er schnell Anhänger. Viele Nutzer äußern massive Kritik am amerikanischen Gesundheitssystem, sehen den Mordverdächtigen sogar als Symbolfigur für ihren Protest.
Seine Bekanntheit erklärt sich weniger durch seine Person als durch die allgemeine Unzufriedenheit über das US-Gesundheitssystem und seine unverhältnismäßig hohen Versicherungskosten. Dass er Fans, Memes und sogar Spendenaufrufe online bekommen hat, ist Teil dieses Phänomens.
Für SHEIN ist die Angelegenheit heikel. Das Unternehmen steht ohnehin unter Beobachtung wegen Arbeitsbedingungen, Umweltaspekten und mangelhafter Qualitätskontrollen. Dass nun ausgerechnet ein Bild, das Mangione überaus ähnlich sieht, als Produktfoto auf der Plattform landete, wirft Fragen zur internen Kontrolle auf. SHEIN reagierte schnell, entfernte das Bild und versprach Aufklärung.
