Letzter Patriarch der Modewelt

Diese vier Fakten machen Giorgio Armani unsterblich

Giorgio Armani hat das Stilempfinden vieler Generationen geprägt. Jetzt ist er im Alter von 91 Jahren verstorben. Ein Rückblick auf einen Meister.
Christine Scharfetter
05.09.2025, 12:21
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Mit dem Tod des italienischen Designers Giorgio Armani verliert die Modewelt einen ihrer letzten Patriarchen. Nach seiner Karriere als Schaufensterdekorateur des Luxuskaufhauses La Rinascente - wo er lernte, was gefragt war, was sich verkaufte, welcher Stoff wie fiel und wie man Schnitte optimieren konnte - erschuf der Selfmade-Milliardär ein Imperium. 1975 gründete er mit Sergio Galeotti in Mailand die Giorgio Armani SpA.

Fließende Materialien, eine unverwechselbare Eleganz und Innovationen wie der "Powersuit" für Frauen mit Macht gehörten bis zuletzt zu Armanis unverwechselbar Handschrift. Heute verfügt das Modeimperium über mehr als 600 Geschäfte weltweit, deckte von der Damenmode bis zur Home-Kollektion alles ab und betreibt mehrere Restaurants, Hotels sowie Clubs auf der ganzen Welt.

Der Powersuit von Giorgio Armani.
Ik Aldama / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Il Signore Armani arbeitete bis zuletzt

Um sich seine Unabhängigkeit zu bewahren, lehnte Armani einen Börsengang und Verkaufsangebote konsequent ab. Er arbeitete bis zuletzt unermüdlich und gab das Zepter nie aus der Hand. So hatte er es gewollt, so hatten es ihm gute Freunde geraten: "Giorgio, höre nie auf zu arbeiten, sonst hörst du auf zu leben." Er war ganz ihrer Meinung: "Gelassenheit wäre das Ende!", hatte er einst gesagt. Zuletzt stand Anfang März den Laufsteg und dankte dem Publikum, der Modewelt, dem Leben.

„Der wahre Luxus wäre, unsterblich zu sein.“

Die Zukunft des Unternehmens sicherte er 2016 mit der Gründung einer Stiftung in seinem Namen. Wer jetzt das zweitgrößte Modehaus Italiens in Zukunft führen wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar. Nur eines ist gewiss: Giorgio Armani bleibt dank seines Unternehmens unsterblich, so wie er es einst gesagt hat: "Der wahre Luxus wäre, unsterblich zu sein."

1
Giorgio Armani revolutionierte Herrenanzüge
In seiner ersten Kollektion spielten Anzüge eine zentrale Rolle, denen er die Steifheit nahm und damit neue Massstäbe setzte. Er verzichtete auf die Schulterpolster, ließ die Schnitte weicher fließen und setzte auf neutrale Farben. Armani machte Herrenanzüge cool und revolutionierte damit die strenge Business-Mode der damaligen Zeit.
2
Hollywood verhalf ihm zum Durchbruch
Diese neue Ästhetik eroberte Hollywood: Armanis Anzüge waren in über 200 Filmen zu sehen, darunter "Ein Mann für gewisse Stunden", Originaltitel "American Gigolo", oder Serien wie "Miami Vice". Hollywoodstars wie Richard Gere (76) wurden zu begeisterten Trägern.
3
Er gab Frauen neue Power
Armani legte das Kostüm mit seinem Know-how der klassischen Anzugsschneiderei neu auf. Er machte das Kostüm zu einem unumgänglichen Bestandteil der Damenmode und setzte damit auch ein gesellschaftliches Statement: Der "Powersuit" wurde zum Symbol für Karrierefrauen der 80er-Jahre.
4
Er machte Couture für alle zugänglich
Um in Echtzeit zu erfahren, was bei großen Modeschauen gezeigt wurde, gab es lange nur zwei Möglichkeiten: Entweder du warst Modejournalist oder du verprasstest als Kunde oder Kundin jährlich mehrere Hunderttausend Euro bei deinem Lieblingsdesigner und warst damit so wichtig, dass du persönlich eingeladen wurdest. Giorgio Armani änderte das 2007, als er als erster Designer eine Haute-Couture-Kollektion live online übertrug – genauer gesagt seine Armani- Privé-Spring/Summer-2007-Show. Alle, die wollten, konnten zusehen. Heute ist die Live-Übertragung von Fashionshows gang und gäbe.

Ausschlaggebend dafür sind unter anderem vier Mode-Fakten:

{title && {title} } kiky, {title && {title} } 05.09.2025, 12:21
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