Wien

Kickl ruft zu riesiger Impfgegner-Demo nach Wien

Auch diesen Samstag soll es wieder zu einer "Groß-Demo" gegen die Impfpflicht kommen. Diesmal wird es aber auch eine Rede des FPÖ-Chefs geben.

Leo Stempfl
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Für Samstag werden wieder zehntausende Teilnehmer erwartet.
Für Samstag werden wieder zehntausende Teilnehmer erwartet.
"Heute.at"

Vergangenen Samstag war man zweigeteilt, diese Woche sollen die Kräfte konzentriert werden. Während Corona-Rädelsführer (sie bekamen im Vorfeld Besuch vom Verfassungsschutz) per Telegram-Gruppen zum "Sturm auf Wien" mobilisierten, rief die FPÖ nach Innsbruck zur "Großdemo für unsere Freiheit".

Kickl gesteht auf Demo: "Habe mich impfen lassen..." >>

Dort gestand Herbert Kickl, er habe sich impfen lassen. Eine Impfung "der ganz besonderen Art", in ganz vielen persönlichen Gesprächen und Kontakten mit der Bevölkerung. Mit Schmutz überhäuft wurden bei der Rede vor 7.000 großteils Maskenlosen nicht nur der "Pfizer-Koarl", sondern so gut wie alle Mitglieder der Bundesregierung. Die Impfung verglich er schlussendlich mit Gammelfleisch, sie schütze außerdem überhaupt nicht vor schweren Verläufen.

Wiener Demo für die Freiheit

Das Sujet der Innsbrucker Demo wurde nun ein weiteres Mal an der Spitze der FPÖ-Website platziert, doch diesmal geht es nach Wien. Schon beim "Sturm auf Wien" am 8. Jänner wurde in Reden auf das Datum hingewiesen.

Am Samstag soll schließlich ab 12 Uhr am Heldenplatz zusammengekommen werden, schon um 11.15 Uhr trifft sich zudem der "Katholische Widerstand", um vor der Karlskirche Rosenkranz zu beten. Um 15 Uhr ist dann ein Marsch über den Ring entgegen der Fahrtrichtung geplant. Eine Rede wird es insbesondere vom FPÖ-Chef persönlich geben.

"Zeigen wir gemeinsam dieser Regierung, dass wir uns diesen Corona-Wahnsinn nicht mehr gefallen lassen. Zeigen wir gemeinsam dieser Regierung, dass wir den Impfzwang nicht kommentarlos hinnehmen werden", schreibt Kickl in einer Ankündigung auf Facebook. Wo Kickl zu einer Corona-Demo ruft, darf auch die extreme Rechte nicht fehlen. So fordert unter anderem Martin Sellner (sowie sämtliche anderen Anführer impfkritischer Splittergruppen) zur Teilnahme auf.

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    Der <a href="https://www.heute.at/s/impf-gegner-rufen-am-samstag-zum-sturm-auf-wien-100183000">"Sturm auf Wien", wie den Corona-Protest die Organisatoren nennen</a>, hat am Samstag (8. Jänner 2022) zu Mittag begonnen.
    Der "Sturm auf Wien", wie den Corona-Protest die Organisatoren nennen, hat am Samstag (8. Jänner 2022) zu Mittag begonnen.
    Heute

    Polizei rüstet sich

    Erwartet werden dadurch zehntausende Teilnehmer, die nach einer oder zwei Ringrunden wieder am Heldenplatz zu einer Abschlusskundgebung zusammenkommen wollen. Die Polizei wird mit einem Großaufgebot von über 1.000 Beamten aus mehreren Bundesländern im Einsatz stehen. Über weite Teile des Tages wird mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen sein.

    Wiens Polizeichef Gerhard Pürstl sorgte erst am Donnerstag mit einigen Aussagen zu den Corona-Demos für Aufsehen. Dort sei eine "zunehmende Gewaltbereitschaf" zu beobachten. Auch wenn es zahlenmäßig nicht mehr Teilnehmer werden: Stellt sich die Polizei Demos in den Weg, ist es nicht selten der Fall, dass Absperrungen oder gar Polizeiketten gewaltsam durchbrochen werden. Früher sei so etwas unvorstellbar gewesen, so Pürstl.

    Corona-Demos laut Polizeichef immer gewalttätiger >>

    Auch am 8. Jänner musste es solch eine Sperre aus WEGA, Polizeihunden und Sperrgittern geben. In der Menge habe man gefährliche Gegenstände gesichtet und deswegen den verfrüht abmarschierten Demonstrationszug unter Anführung vermummter Rechtsextremer angehalten. Wieder kam es zu Durchbruchsversuchen, mehreren Festnahmen und hunderten Anzeigen, Martin Rutter bekam Pfefferspray ab.