Unglaubliche 18 Jahre lang soll sich die Serie an widerlichen Übergriffen auf kleine Buben schon ziehen. Im Zentrum der Causa steht ein ÖBB-Lokführer. Er soll seine kindlichen Opfer in in den Führerstand seiner Lokomotive gelockt haben. Dort kam es dann laut Ermittlungen zu sexuellen Handlungen und Missbrauch – "Heute" berichtete.
Die Zahl der Opfer steigt rasant. Bislang wurden bereits 19 Fälle bei der Polizei angezeigt.
Jetzt wird klar, auch im bei Kindern so beliebten Eisenbahnmuseum "Heizhaus" in Strasshof an der Nordbahn (Gänserndorf, NÖ), soll der Lokführer sein Unwesen getrieben haben. Ein Insider packte jetzt gegenüber "Heute" aus.
"Hier in Strasshof ist er historische Dampfloks als Lokführer gefahren", erzählt Felix M. (Name von der Redaktion geändert). In dem Verein mit 450 Mitgliedern galt der verdächtige Wiener als Respektsperson: "Er schulte die Leute ein. Als Junger freust du dich, wenn du auf die Lok rauf darfst und mitmachst."
Die schlimmen Sachen "hat er auch hier gemacht" – sein Treiben soll sogar ein offenes Geheimnis gewesen sein. Doch die Opfer hätten schwiegen, aus Angst, dass ihnen nicht geglaubt würde, schildert Felix M.
Ansprechstellen für Betroffene
Telefonseelsorge Österreich: 142
Kriseninterventionszentrum Wien: 01/40 69 595
Rat auf Draht: 147
Weisser Ring - Verbrechensopferhilfe: 0800 / 112 112
Am Dienstag reagierten die Betreiber des Eisenbahnmuseums "zutiefst erschüttert" über die Vorwürfe gegen den ehemaligen Mitarbeiter. "Er galt hier immer als sehr engagiert. Der Museumsbetrieb und das gemeinschaftliche Wirken standen für ihn stets im Vordergrund", heißt es.
Doch dann lässt der Verein die Bombe platzen: "Leider müssen wir mitteilen, dass es durch diesen Mitarbeiter auch in den Räumlichkeiten unseres Museums zu Fällen sexuellen Missbrauchs gekommen ist."
Sofort nach Aufkommen der Vorwürfe habe man den Lokführer aus dem Verein ausgeschlossen und ein umfassendes Betretungsverbot ausgesprochen. "Ein zentrales Anliegen des Vereins ist ein generationenübergreifendes Miteinander um die Geschichte der österreichischen Eisenbahn am Leben zu erhalten und auch das Wissen damit an die Jugend weiterzuvermitteln. Auf diesen Aspekt der Weitergabe des immateriellen Kulturgutes ist der Verein sehr stolz. Gerade deshalb trafen uns diese Vorkommnisse besonders schwer."
Als Sofortmaßnahme habe man drei Ombudspersonen ernannt, die in jeglicher Situation vertrauensvoll zur Seite stehen sollen. Zudem stehe man "seit Monaten" mit dem Landeskriminalamt in engem Kontakt und helfe bei der lückenlosen Aufklärung.