Akuter Mangel

Kindergarten-Krise: Hier wird jedes 3. Kind abgewiesen

Eltern in Not. In dieser Landeshauptstadt bekommen nur ausgewählte Familien einen Platz in einem Kindergarten.
Michael Pollak
28.05.2025, 20:06
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Der Frust wächst in Hunderten Familien. Sie meldeten ihre Kinder für einen Kindergartenplatz in der Stadt Salzburg an, bekamen jedoch prompt eine Absage – wie die Kinderbetreuung organisiert werden soll, ist ihnen ein Rätsel. Die Salzburger Nachrichten beschreiben ein Schicksal: Eine karenzierte Lehrerin wollte nach dem Sommer in ihren alten Job zurückkehren. Sie dachte, die Anmeldung für einen Platz in einer pädagogischen Einrichtung wäre reine Formsache. Weit gefehlt, sie bekam eine Absage.

Der Grund lässt einen wundern: Denn obwohl die Frau einen "Mangelberuf" ausüben wird, nutzte es in diesem Fall nichts. Warum? Weil sie eben aktuell nicht beruflich tätig ist, das zeigen ihre Versicherungsauszüge und diese werden offenbar als Entscheidungsgrundlage herangezogen. "Wie soll ich so etwas vorlegen, wenn ich erst im Herbst anfange?", sagte die Frau laut Salzburger Nachrichten. Der Tipp der Behörde überrascht weiter: Sie solle doch bitte das Kind ein weiteres Mal – am ersten Arbeitstag – anmelden.

Kind schon zwei Jahre lang abgelehnt

Diese Frau ist absolut kein Einzelfall in der Stadt Salzburg. Beschrieben wird auch der Fall einer Frau, deren vierjähriges Kind jetzt schon zwei Jahre lang abgelehnt wurde. Grund ist auch hier: Die Mutter arbeite nicht, obwohl sie gerne auf Jobsuche gehen würde – doch wie?

Die Fakten hinter diesen Familien-Schicksalen: Insgesamt gibt es Anmeldungen für 1.233 Kinder, die ab Herbst in einen Salzburger Kindergarten wollen. Ziemlich genau ein Drittel davon (394 Kinder) kassierten eine Absage.

Pädagogen wollten kleinere Gruppen

"Die Zahl der Absagen ist auch nicht höher als in den vergangenen Jahren – was die Situation natürlich auch nicht besser macht", sagt Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) in den Salzburger Nachrichten. Die Gründe, so der Politiker: Wann will die Kinder vorlassen, deren Eltern bereits einen Job haben. Und: Die Gruppengröße wurde auf 22 Kinder verkleinert – das forderte die Pädagogen.

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