Sepp Schellhorn, der den neu geschaffenen Posten eines Staatssekretärs für Deregulierung bekam, wirkt in seiner neuen Rolle für viele heillos überfordert. Erst war da die Dienstwagen-Causa, wo es statt Einsicht irreführende Rechtfertigungen gab. Letztlich haute er auf darüber berichtende Medien hin und verglich seine eigene Situation mit jener während der NS-Zeit – ein Eklat, für den er sich schließlich doch entschuldigen musste. Es folgte ein Nobel-Dinner (auf Einladung). Nebenbei läuft freilich noch die Übergabe seiner Hotels und Restaurants.
Dessen ungeachtet schaut sich der streitbare Staatssekretär nach neuen Aufgaben um: So kandidiert er als neuer Landessprecher der NEOS in Salzburg. Sein einziger Herausforderer war der 26 Jahre alte Ignacio Patt; ein Deutscher, der deshalb selbst gar nicht als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl antreten dürfte.
Ab 10 Uhr versammelten sich rund 90 NEOS-Mitglieder in Salzburg, um zu bestimmen, wer die Partei zurück in den Landtag führen soll – hier waren sie 2023 bekanntlich an der 5-Prozent-Hürde gescheitert.
Das Ergebnis: Schellhorn wurde mit einer hauchzarten Mehrheit von 52 Prozent zum neuen Chef der NEOS Salzburg gewählt. "Heute"-Infos zufolge erhielt er 37 der 71 Stimmen. Übrigens: Sein Gegenkandidat ist nun sein Stellvertreter.
"Sepp Schellhorn steht wie kaum ein anderer für unternehmerischen Mut, Handschlagqualität und das offene Ohr für die Anliegen der Menschen. Mit ihm an der Spitze geben NEOS Salzburg ein kraftvolles Versprechen ab: Wir werden die starke Stimme für Fortschritt, Freiheit und Gerechtigkeit sein – für alle Salzburgerinnen und Salzburger und für den Standort", jubelt Generalsekretär Douglas Hoyos.
"Gerade in Zeiten von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen braucht Salzburg eine Stimme, die Mut macht, Chancen schafft und den Menschen wieder Zutrauen in die Politik gibt."