Sepp, wann lernst du's? Einsicht: nicht vorhanden. Wie "Heute" nun erfuhr, lenkt "Spar"-Staatssekretär Sepp Schellhorn in seiner Dienstwagen-Posse weiter nicht ein. Ein Bürger hatte sich per Mail beim früheren Mandatar über seine A8-Eskapaden beschwert.
Sich in Spar-Zeiten solchen Luxus zuzubilligen, findet der Mann "unverschämt", das Argument der größeren Beinfreiheit nach einer Aufrüstung vom A6 zum A8 nicht nachvollziehbar.
Von der Neos-E-Mail-Adresse Schellhorns (er firmiert dort noch als "Abgeordneter zum Nationalrat" und "Vorstand") spricht das "Team Schellhorn" weiter "von Neid-Kampagnen". Neuerlich verweisen die Pinken darauf, "dass der Leasing-Vertrag des A8 monatlich günstiger als der des A6" komme.
Fakt ist jedoch: Der Steuerzahler muss künftig für ein zusätzliches Fahrzeug (für den A8 im Monat 867,31 Euro) aufkommen, da auch das Leasing für den A6 noch ein Jahr weiterläuft. Der "vorübergehend für die Dienstfahrten von Herrn Staatssekretär Schellhorn eingesetzte Audi A6" werde "weiterhin in vollem Umfang für das Ministerium benötigt", argumentiert eine Sprecherin Schellhorns jetzt.
Auf "Heute"-Anfrage, ob für die Beantwortung des Mails noch parlamentarische Mitarbeiter herangezogen werden (was gesetzlich nicht erlaubt wäre), heißt es seitens Neos, dass das nämliche Mail vom Bürgerservice der Partei beantwortet wurde. Es sei "eine alte Signatur verwendet worden", so eine Sprecherin, bekanntlich sei er ja nicht mehr Abgeordneter. Warum er sich zusätzlich als "Vorstand" tituliert, wollte "Heute" wissen. Antwort: Schellhorn ist auch Stellvertretender Finanzreferent im Parteivorstand der Neos, so die Erklärung.
Die Anschaffung des Luxuswagens stößt indes auch auf breite Kritik seitens der Opposition. Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer bezeichnete die Entscheidung als "Schlag ins Gesicht" für die Bevölkerung, die unter Sparmaßnahmen leidet. FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz forderte den Rücktritt Schellhorns und sprach von einem "grotesken Selbstbedienungsskandal".
Zusätzlich geriet Schellhorn in die Kritik, nachdem er in einem Interview meinte, sich aufgrund der öffentlichen Anfeindungen nach seinem Dienstwagen-Gate "wie vor 85 Jahren" zu fühlen – ein äußerst misslungener Vergleich mit der NS-Zeit.
Diese Aussage führte nun auch zu einer Anzeige wegen des Verdachts der Verharmlosung im Sinne des Verbotsgesetzes – "Heute" berichtete. Die Staatsanwaltschaft soll nach einer Sachverhaltsdarstellung zweier Anwälte strafrechtlich relevantes Verhalten prüfen.
Schellhorn entschuldigte sich später für den Vergleich und betonte, dass es nicht seine Absicht gewesen sei, Gefühle zu verletzen. Politisch äußerst ungeschickt postete er sich nach der Limousinen-Affäre auf Instagram auch noch beim feinen Dinner mit Luxus-Steak und Rotwein in Hamburg. Prost und Mahlzeit!