Gesundheitstrends Kolumne

Klangtherapie: Warum Musik das beste Wellness-Tool ist

Sie begleitet uns bereits vor der Geburt – trotzdem vergessen viele, wie sehr sie unserer Gesundheit guttut: Musik. Wie du sie am besten nutzt.
Newsdesk Heute
10.09.2025, 14:03
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Manchmal bin ich für ein Workout nicht unbedingt motiviert - zum Glück kommt das recht selten vor. Aber wenn doch, hilft mir kein Booster, sondern etwas Einfacheres: Musik.

Kaum läuft ein Track aus meinen Kopfhörern, schaltet mein Kopf um. Plötzlich fühlt sich der Gang ins Gym leichter an und während des Sports wirken die Gewichte irgendwie leichter.

Ergo: Musik ist (für mich zumindest) wie ein unsichtbarer Trainingspartner - und ehrlich gesagt nicht nur beim Sport. Ob beim Einschlafen, Entspannen oder wenn ich einen kleinen Stimmungsaufheller brauche. Und ganz alleine bin ich damit nicht - zumindest wenn man sich die Studienlage ansieht. Doch warum ist Musik so essenziell für uns?

Schon Babys hören mit - und entspannen dabei

So banal es klingen mag, es ist wissenschaftlich belegt: Schon ungeborene Kinder hören – und zwar alles. Von lautem Verkehrslärm bis zu sanftem Jazz: Alles war man selbst als Schwangere hört, wird (irgendwie auch logisch) ab einer gewissen Woche auch dem Nachwuchs ins Ohr gespielt.

Studien zeigen, dass das Vorspielen von sanften Melodien die Herzfrequenz des Babys hinunterfahren lässt sowie auch dessen Bewegungen im Mutterleib langsamer werden.

Und nach der Geburt? Viele Säuglinge erkennen diese Melodien wieder und lassen sich sogar von ihnen trösten. Im Klartext: Noch bevor wir also unsere Augen öffnen, ist Musik bereits unser Beruhigungsmittel.

Weißes Rauschen und ASMR: Wie man Klänge für sich nutzt

Leider vergessen viele Erwachsene irgendwann, wie wichtig Musik und Klänge für unsere Nerven sind - dabei wäre es extrem wichtig, sie bewusst einzusetzen. Zum Glück gibt es auf Social Media dazu unzählige Angebote, die von "weißem Rauschen" über "braunes Rauschen" bis hin zu ASMR-Flüster-Videos reichen.

Was beim ersten Hinhören im wahrsten Sinne des Wortes komisch klingt, ist wissenschaftlich bestätigt: Gleichmäßige Geräuschkulissen wie eben das Rauschen kann das Nervensystem beruhigen, den Cortisolspiegel (ein Stresshormon) senken und so beim Einschlafen helfen.

ASMR (ein Zustand der Entspannung, verbunden mit einem angenehmen Kribbeln) hingegen funktioniert etwas anders: Über sanfte Stimuli wie Flüstern, Knistern und Klopfen, löst es bei den meisten Menschen Gänsehaut und Befriedigung aus. Das wiederum kann wieder zur Entspannung führen - also wie man es dreht und wendet: Geräusche sind zur Entspannung nicht zu unterschätzen.

Der Sport-Faktor: Ohne Musik kein Push

Doch wie anfangs erwähnt: Musik kann neben Entspannung auch Anspannung fördern - und zwar im positiven Sinne: Wer einmal versucht hat, ohne Musik zu joggen, weiß, dass es ungefähr so motivierend ist, wie auf eine U-Bahn zu warten.

Studien zeigen auch hier, dass Musik unsere Leitungsfähigkeit enorm steigern kann, weil sie Rhythmus gibt, die Atmung reguliert und uns auch stärker und selbstbewusster fühlen lassen kann. Besonders hervor geht aus der Forschung: Wenn der Song genau im Lauftempo liegt, passt sich unser Schritt unbewusst daran an.

Aber Achtung: Nach all dem Push ist ein musikalisches Cool-down ganz hilfreich. Wer nach einer harten Sporteinheit die Musik einfach abrupt stoppt, riskiert, dass der Kopf dann etwas dröhnt. Besser ist es also, fünf Minuten Stretching mit sanfterer Musik ins Training einzubeziehen. Tut nicht nur den Ohren und dem Herz gut, sondern auch den Muskeln.

Zwischen Verbindung und Tinnitus: Musik bewusst genießen

Es gibt etliche weitere Effekte, die Musik haben kann (das Aufzählen würde hier den Rahmen sprengen), aber einer der schönsten ist wohl, dass sie Menschen verbindet. Ob Festivals, Konzerte oder das Mitsingen im Auto - Musik überwindet Barrieren, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und kann dabei sogar das Immunsystem positiv beeinflussen.

Musik kann also kleine Wunder wirken - aber wie bei allem im Leben gilt: Die Dosis macht das Gift. Wer bewusst auf Musik verzichtet, riskiert laut wissenschaftlichen Studien ein erhöhtes Risiko depressiver Verstimmungen, während zu laute oder dauerhafte Beschallung, das Gehör schädigen kann - Tinnitus inklusive.

Also: Lautstärke nicht immer auf Anschlag, beim nächsten Rave Ohrstöpsel tragen (es gibt mittlerweile auch stylische Ausführungen) und im Straßenverkehr besonders mit Kopfhörern aufpassen. So wird Musik zum besten Begleiter im Leben - entspannend, verbindend und einfach gut für die Laune.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 10.09.2025, 15:34, 10.09.2025, 14:03
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