Im Prozess gegen den früheren Rap-Superstar Sean "Diddy" Combs (55) wegen Sexualstraftaten haben die Geschworenen nun in allen Anklagepunkten ein Urteil gefällt. Sie sprechen den US-Rapper in zwei von fünf Anklagepunkten schuldig.
Der 55-jährige Combs war unter anderem wegen Sexhandels, organisierter Kriminalität und weiterer Straftaten angeklagt. Der Prozess läuft seit dem 5. Mai 2025 in New York, wobei Combs auf nicht schuldig plädierte. Der gefallene Musikmogul sitzt derzeit in New York in Untersuchungshaft.
Die Verteidigung erreichte drei Freisprüche für Sean "Diddy" Combs und erklärte, der Rapper sei lediglich des Transports seiner Ex-Freundinnen Cassie Ventura und der anonymisierten "Jane" nach dem Mann-Act schuldig.
Dies bedeutet, dass die Geschworenen Diddy jeweils für schuldig befand, die beiden Frauen an Orte gebracht zu haben, an denen sie sexuelle Handlungen und der Prostitution nachgingen.
Vom Betrieb einer kriminellen Vereinigung und von zwei Fällen des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung wurde Diddy freigesprochen.
Während das Urteil verlesen wurde, blieb Diddy Medienberichten zufolge "stoisch und schwer zu durchschauen". Er habe nur nach vorne gestarrt. Vor dem New Yorker Gericht jubeln die Anhänger vom Rap-Mogul.
Combs' Anwalt Marc Agnifilo bat das Gericht, den Musiker aus der Bundeshaft zu entlassen, wo er sich seit fast einem Jahr befinden. Da Diddy nun nicht mehr des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung angeklagt ist, forderte Agnifilo seine Freilassung unter Auflagen in sein Haus in Miami und bot eine Kaution von einer Million US-Dollar an.
Wie lange Diddy im Gefängnis sitzen muss, ist noch nicht bekannt. Dies wird zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer separaten Anhörung zur Urteilsverkündung entschieden.
Die Entscheidung über die Dauer der Haftstrafe liegt allein beim Richter. Für die beiden Anklagepunkte, in denen Combs schuldig gesprochen wurde, kann jeweils eine Höchststrafe von bis zu zehn Jahren Gefängnis verhängt werden.
Die Staatsanwältin kündigte nach der Verlesung des Urteils bereits an, sie werde die volle Strafe von 20 Jahren fordern. "Es ist klar, dass der Angeklagte eine Gefahr darstellt", sagte sie.
Die Jury, bestehend aus zwölf Geschworenen, hat sich während drei Tagen insgesamt 13 Stunden beraten, um zu einer einstimmigen Entscheidung über die Anklage gegen Sean "Diddy" Combs zu gelangen. Journalisten vor Ort beschreiben das Urteil als "Sieg für Diddy und sein Team".
Berichten zufolge sei der Rapper auf die Knie gefallen, habe den Kopf auf einen Stuhl gelegt und habe zu Gott gebetet, nachdem er einer lebenslangen Gefängnisstrafe entgangen ist. Seine Familie sei im Hintergrund gestanden und habe geklatscht und gejubelt.