Nathalie geht frei, René nicht

Haft, Freispruch – so reagieren Benkos auf ihr Urteil

René Benko und seine Frau Nathalie mussten sich am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht verantworten. Am Nachmittag wurden die Urteile verkündet.
Newsdesk Heute
10.12.2025, 17:39
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Am Landesgericht Innsbruck startete am Mittwoch der zweite Prozess gegen René Benko. Der einstige Immobilien-Tycoon stand erneut wegen betrügerischer Krida vor Gericht – diesmal gemeinsam mit Ehefrau Nathalie. Der Vorwurf: Die beiden sollen 370.000 Euro an Bargeld, Schmuck und Uhren in einem Keller-Tresor bei Verwandten versteckt haben, um Gläubiger zu schädigen.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sah einen klaren Zusammenhang zwischen dem Aufstellen des Tresors im Haus von Nathalies Onkel am 11. März und Benkos Insolvenzantrag nur fünf Tage davor. Bei einer Hausdurchsuchung wurde der Tresor, versteckt hinter Kartons, gefunden. Darin: Luxusuhren, Manschettenknöpfe und 120.000 Euro in bar.

Ehepaar Benko verweigert Aussage

René Benko erklärte sich "nicht schuldig" und verwies auf eine schriftliche Stellungnahme, in der von Geschenken an die Söhne die Rede ist. Er wolle angesichts des gewaltigen Mediendrucks nicht mehr sagen. Auch Nathalie Benko blieb bei ihrem "nicht schuldig" und schwieg.

Ab 17.20 Uhr wurden schließlich die Urteile verkündet:

René Benko wurde schuldig gesprochen!

Das Gericht verurteilte ihn zu 15 Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe von 4.320 Euro (360 Tagessätze zu 12 Euro). Dabei handelt es sich um einen Teil-Schuldspruch, der die Luxus-Uhren betrifft. Diese seien nicht als Geschenke für Kinder geeignet gewesen, außerdem habe Benko sie nach dem behaupteten Schenkungsdatum weiter selbst getragen, wie Fotos zeigen.

René Benko kann noch binnen drei Tagen Berufung einlegen – es gilt deshalb weiter die Unschuldsvermutung.

Hinsichtlich der 120.000 Euro Bargeld gab es einen Freispruch. Ehefrau Nathalie wurde ebenso freigesprochen. Die Urteile nahm das Paar ruhig auf. René wirkte bei der Verkündung etwas müde, Nathalie saß unbeweglich da und hörte konzentriert zu. Zum Abschied umarmten sie sich kurz.

Darum wurde Nathalie freigesprochen

Bei Nathalie Benko habe es zwar Verdachtsmomente gegeben, etwa weil der Zeitpunkt des Tresorkaufs zeitgleich zur Insolvenz ihres Mannes lag. Es habe aber keine inhaltlich verdächtige Kommunikation gegeben, begründete die Richterin (auch nicht, dass sie geraten habe, den Zettel hinsichtlich der Tresoranschaffung zu verbrennen).

Sie kam zum Schluss, dass Nathalie den Tresor für ihre eigenen Wertgegenstände nutzen wollte, darunter Ringe für 5,5 Millionen Euro. Dass ihr Ehemann auch Zugang zum Tresor hatte, reiche nicht als Beweis für einen Schuldspruch.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 10.12.2025, 17:59, 10.12.2025, 17:39
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