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Korruption? Ermittlungen gegen ÖFB-Boss Windtner

Heute Redaktion
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Leo Windtner im Visier der Justiz! Ist der ÖFB-Präsident in illegale Zahlungen von Ex-FIFA-Boss Sepp Blatter verwickelt? Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Die Ära von Sepp Blatter als FIFA-Präsident geht als eine Ära der dubiosen Geldflüsse und undurchsichtigen Millionen-Geschäfte in die Fußball-Geschichte ein. Auch der ÖFB könnte dabei eine Rolle spielen. Konkret geht es um Vorwürfe gegen Präsident Leo Windtner. Die Staatsanwaltschaft ermittelt laut "90minuten.at" und "Addendum" gegen den 67-Jährigen.

Geld von der FIFA



Worum geht es? Anlassfall ist eine Spende von 100.000 Dollar, die Sepp Blatter kurz vor seiner Wiederwahl zum FIFA-Boss im Jahr 2015 auf das Konto einer Sozialinitiative in Oberösterreich überwies. Schirmherrin: Windtners Ehefrau. Das Geld soll laut einer Erklärung des ÖFB-Präsidenten einem Fußball-Projekt in den Slums von Kenia zu Gute gekommen sein, kein Euro wäre missbräuchlich verwendet worden.

Präsidium nicht eingeweiht

Allerdings hat Windtner im Sommer 2014 um eine Förderung der FIFA angesucht und dabei ohne Kenntnis des ÖFB Unterlagen bei Blatter eingereicht. Die Finanzkommission der FIFA genehmigte daraufhin 100.000 Dollar für das Projekt. Gleichzeitig stärkte Windtner Blatter als FIFA-Boss den Rücken. Als das Geld im März 2015 beim ÖFB eintraf wurde es sofort wieder retour geschickt – weil es keinen Beschluss oder Antrag über die Verwendung gab und man die Verwendung der Mittel für ein Privatprojekt in Kenia nicht kontrollieren konnte.

Direkte Zahlung



Windtner soll daraufhin Blatter erneut kontaktiert haben, woraufhin das Geld im März 2015 direkt auf das Konto der Privatinitiative bei der Linzer Oberbank gegangen sein soll. Wegen dieser Transaktion stehen Windtner und Blatter jetzt im Fadenkreuz der Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft. Es wird ermittelt, ob Blatter das Geld "freihändig" auf das Konto des Hilfsprojekts überwies. Bei der Ethik-Kommission der FIFA soll bereits im Frühjahr 2017 ein Vorverfahren eingeleitet worden sein.

Anzeige aus Wels



Den Stein ins Rollen brachte anscheinend der Eisenbahnersportverein Wels, der im April 2017 die Anzeige gegen Windtner einbrachte. Dieser informierte das ÖFB-Präsidium am 7. Dezember über die Anzeige. Laut einer Aussendung des Fußball-Bundes sehe sich der Welser Sportverein "ungerecht behandelt". Windtner soll demnach eine Stellungnahme bei der Staatsanwaltschaft abgeben, "wobei keinerlei Neuinhalte über den Status 2015 hinzugetreten sind." Für Leo Windtner und Sepp Blatter gilt die Unschuldsvermutung. (heute.at)