Er ist gerade einmal 19 Meter groß - und sorgt trotzdem für große Aufregung unter Astronomen: Der Asteroid "2025 PN7" wurde erst kürzlich vom Pan-STARRS-Observatorium auf Hawaii (USA) entdeckt. Dabei begleitet er die Erde offenbar schon seit den 1960er-Jahren auf einer raffinierten Umlaufbahn.
Der Gesteinsbrocken zählt zur seltenen Klasse der "Quasi-Monde". Diese Himmelskörper kreisen nicht direkt um die Erde, sondern folgen der Sonne auf einer Bahn, die jener der Erde so ähnlich ist, dass sie wie ein Mini-Mond wirken - ein "gravitativer Taschenspielertrick", wie es die Planetary Society nennt.
Laut Computermodellen dürfte uns "2025 PN7" noch weitere 60 Jahre als kosmischer Begleiter erhalten bleiben, bevor er wieder verschwindet. Die spanischen Forscher Carlos und Raúl de la Fuente Marcos haben den kuriosen Fall in einer Fachzeitschrift vorgestellt. Ihrer Meinung nach gehört der Mini-Mond zur Gruppe der "Arjunas" - Asteroiden mit besonders erdnahen Bahnen.
Mittlerweile sind sieben solcher Quasi-Monde bekannt. Besonders ins Rampenlicht gerückt ist zuletzt Kamo‘oalewa - er ist deutlich größer und wird derzeit von einer chinesischen Raumsonde angesteuert.
Doch wie konnte 2025 PN7 so lange unentdeckt bleiben? Schuld ist seine geringe Größe und eine komplizierte Flugbahn: Der Asteroid entfernt sich bis zu 60 Millionen Kilometer von der Erde, ist am besten vom Süden aus zu sehen - aktuell im Sternbild Südlicher Fisch. Archivaufnahmen reichen bis 2014 zurück, identifiziert wurde er aber erst jetzt.
Die Entdeckung ist nicht nur astronomisch spannend: Manche Quasi-Monde könnten sogar Material vom Mond enthalten - Spuren von Gestein, das bei Einschlägen in den Weltraum geschleudert wurde. Mini-Monde haben für die Menschheit zudem großes Potenzial: Himmelskörper wie "2025 PN7" könnten eines Tages sogar als Ziel für Raumfahrt-Missionen oder zur Asteroidenabwehr dienen.