Klimakrise verstärkt Gluthitze

Tödliche Hitzewellen – 14 Öl-Akteure sind mitschuldig

Saudi Aramco, Gazprom und Co.  - allein die 14 größten CO2-Emittenten tragen ein Drittel zu klimawandelbedingten Ursachen von Hitzewellen bei.
Bernd Watzka
11.09.2025, 10:58
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Hitzewellen fordern jedes Jahr Tausende Menschenleben - und laut einer neuen Studie wäre ein Viertel dieser Extremereignisse ohne menschengemachter Klima-Erwärmung nie passiert. Forscher der ETH Zürich analysierten mehr als 200 Hitzewellen zwischen 2000 und 2023 und stellten fest: Bei 55 davon haben Treibhausgase die Wahrscheinlichkeit um das 10.000-Fache erhöht.

Saudi Aramco, Gazprom und BP

Für einen großen Teil der CO2-Emissionen sind weltweit agierende Ölkonzerne verantwortlich. Die 14 größten - darunter Saudi Aramco, Gazprom, ExxonMobil, BP, Shell sowie die Staaten Russland, China und Indien - verursachten gemeinsam rund 30 Prozent aller klimaschädlichen Emissionen seit 1854.

Insgesamt sind die 180 größten Produzenten von Erdöl, Kohle und Zement für mehr als die Hälfte (57 Prozent) des menschengemachten Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich, so die Studie.

Klimawandel verstärkt Hitzewellen

"Unsere Analyse zeigt, dass der menschengemachte Klimawandel bei allen 213 analysierten Hitzewellen zu einer Zunahme der Intensität beigetragen hat", heißt es in der Studie. Die Forscher stützten sich auf Zahlen aus der internationalen Katastrophendatenbank EM-DAT und berechneten mithilfe der Initiative World Weather Attribution (WWA), wie stark der Klimawandel die Häufigkeit und Stärke der Hitzewellen beeinflusst hat.

Klagen gegen Öl-Konzerne

Die Ergebnisse könnten auch vor Gericht Bedeutung bekommen. Klimarechts-Experten sehen darin eine mögliche Grundlage für Klagen gegen große Konzerne und Staaten. "Die Zuordnung der Verantwortung bietet ein neues juristisches Instrument", meint etwa der Klimawissenschaftler Karsten Haustein von der Uni Leipzig.

Fakt ist: Die große Hitze hat jetzt konkrete Namen der Mitverursacher - und die Studienergebnisse womöglich bald juristische Nachspiele für internationale Öl-Giganten.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 11.09.2025, 11:31, 11.09.2025, 10:58
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