Im Zeitraum Juni bis August 2025 wurden in Österreich knapp 670.000 Blitzentladungen registriert. Laut den Wetterexperten der Unwetterzentrale (www.uwz.at) zählt die heurige Gewittersaison damit zu den schwächsten seit Messbeginn: Insgesamt wurden 44 Prozent weniger Blitze als üblich erfasst.
Im Sommer 2025 registrierte das Blitzortungssystem von Ubimet exakt 669.464 Blitze über ganz Österreich (Wolken- und Erdblitze). "Die heurige Gewittersaison liegt deutlich unter dem Durchschnitt, nur der Sommer 2015 war vergleichbar blitzarm", analysiert UWZ-Meteorologe Nikolas Zimmermann.
Zum Vergleich: Im besonders unwetterträchtigen Sommer 2024 wurden mit 1,5 Millionen Blitzen mehr als doppelt so viele Entladungen gezählt.
Die höchste Blitzdichte von 13 Entladungen pro Quadratkilometer wurde in der Steiermark gemessen, gefolgt vom Burgenland mit 12,4 und Oberösterreich mit 10,1. Kärnten bildet mit durchschnittlich nur 3,2 Blitzen pro km² das "Blitz-Schlusslicht".
Auch auf Bezirksebene liegt die Steiermark vorne: "Der Bezirk mit der höchsten Blitzdichte war Graz mit 38 Blitzen pro Quadratkilometer", so Zimmermann. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld mit 25 und Weiz mit 23 Entladungen pro km².
Der blitzreichste Monat des Jahres war heuer der Juni mit knapp 360.000 Entladungen - ein Wert, der dem langjährigen Monatsmittel entspricht. Danach legte die Gewittersaison jedoch eine Vollbremsung hin: "Ausgerechnet in der sonst blitzreichsten Zeit des Jahres verlief die Aktivität stark unterdurchschnittlich", so Zimmermann.
Im Juli wurden lediglich 209.000 Blitze registriert - ein Rückgang von über 50 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt. Noch magerer fiel die Bilanz im August aus: Mit gerade einmal 103.000 Entladungen lag das Minus bei 70 Prozent. In den vergangenen 15 Jahren hatte nur der August 2015 noch weniger Blitze zu bieten.
Ein besonders drastisches Beispiel bietet Wien: Im gesamten August wurde dort nur ein einziger Blitz erfasst. Ein derartiger Totalausfall ist in einem August bislang beispiellos. Zum Vergleich: Üblich sind in der Bundeshauptstadt rund 1.500 Entladungen in diesem Monat.
Österreichs stärkster Blitz im Sommer 2025 wurde in Tirol gemessen – eine Entladung mit knapp 300.000 Ampere (Sölden, 21. Juni). Das entspricht der Stromstärke von 18.000 Haushaltssteckdosen. Anders als oft vermutet, sagt die Stromstärke eines einzelnen Blitzes wenig über die Stärke eines Gewitters aus. Oft treten starke Blitze bei vergleichsweise harmlosen Kaltluftgewittern auf.
Verantwortlich für die ungewöhnlich geringe Blitzaktivität im Hochsommer war eine "Abfolge an ungünstigen Großwetterlagen": Zeitweiliger Hochdruckeinfluss mit trockener Luft wurde zwar durch eine längere tiefdruckbestimmte Phase im Juli unterbrochen, allerdings mit einer maritimen, energiearmen Luftmasse.
Diese Kombination sorgte für ungünstige Bedingungen zur Bildung kräftiger Gewitter. "Vor allem großräumige Gewittersysteme, die normalerweise viele Blitze bringen, bleiben heuer weitgehend aus", so der Experte.