Im Rahmen der neuen Ausstellung "Bodenlos" präsentiert Greenpeace heute Dienstag die neun Gewinner der Initiative „Österreichs 9 Betonschätze - Raus aus Grau!” in der Kunsthalle Exnergasse im WUK (9. Bezirk). Dabei wurde ein goldener Presslufthammer für die - nun offiziell - "grauesten Plätze Österreichs" verliehen. Der Schmähpreis sei ein "Appell, die Plätze zu entsiegeln und zu begrünen".
Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, endlich den im Regierungsprogramm angekündigten "Zielpfad zur Reduktion des Bodenverbrauchs" festzulegen. Dieser müsse "verbindliche, quantitative Grenzwerte enthalten", um den Bodenverbrauch einzudämmen.
Außerdem brauche es eine bundesweite "Entsiegelungs- und Begrünungsoffensive". Öffentlicher Raum müsse klimafit und - auch in Zeiten der Klimakrise - lebenswert sein, so die Umwelt-NGO.
Greenpeace-Bodenschutzexpertin Melanie Ebner: „Mit 'Österreichs 9 Betonschätzen' zeigen wir auf, wo genau sich Menschen in Österreich mehr Grün wünschen." Grünere Innenstädte bieten demnach nicht nur tierischen Stadtbewohnern "Schutz- und Nahrungsräume", auch Menschen profitierten "von schattenspendenden Bäumen und blühenden Wildblumen", so Ebener.
"Die grauen Gewinnerplätze zeigen deutlich: Hier braucht es dringend mehr Bäume, Sträucher und Blühwiesen. So bringen wir Österreich raus aus Grau!", sagt die Bodenschutzexpertin.
Franz Essl vom Institut für Botanik und Biodiversitätsforschung an der Uni Wien: "Österreich leidet an einem Zuviel an Beton und Asphalt. Die 'Betonschätze' zeigen, dass eine Trendumkehr beim Versiegeln dringend nötig ist. Diese Projekte stellen jedoch nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs dar".
Täglich würden in Österreich zehn Hektar Land neu verbaut. "Das ist eine größere Fläche als die Fläche aller Fußballplätze der Bundesligavereine. Täglich gehen damit wertvolle Ackerböden und artenreiche Lebensräume verloren", so Essl.
Über mehrere Wochen konnten Menschen in ganz Österreich die "grauesten Betonwüsten" nominieren als "Betonschatz" nominieren. 400 Plätze im ganzen Land wurden eingereicht. Die finalen Gewinner wurden zur Hälfte durch die Bewertung einer Fachjury und zur anderen Hälfte durch eine öffentliche Abstimmung ermittelt.