Genug Wasser für New York

Sensation – "Geheimes" Süßwasser unter Ozean entdeckt

US-Forscher erschlossen verstecktes Süßwasser unter dem Ozean und geben damit Hoffnung für unsere langsam austrocknende Welt.
Bernd Watzka
10.09.2025, 11:56
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Eigentlich suchte man dort nach Öl und Gas - jetzt liefert ein Gebiet vor der US-Ostküste eine spektakuläre Entdeckung: Unter dem Meeresboden liegt ein riesiger Süßwasservorrat verborgen.

Hinweis auf uraltes Süßwasser

Forscher der "Expedition 501" bohrten vor Cape Cod und entnahmen Proben aus bis zu 400 Metern Tiefe. Das Ergebnis: Wasser mit einem Salzgehalt von nur vier Promille - deutlich weniger als im Meer und ein Hinweis auf uraltes, vermutlich noch mit dem Festland verbundenes Süßwasser.

Vorrat könnte New York 800 Jahre versorgen

Der unterirdische Wasservorrat könnte so groß sein, dass er eine Millionenstadt wie New York City 800 Jahre lang versorgen könnte. Und: Es dürfte weltweit ähnliche unterseeische Grundwasserleiter geben - etwa vor Südafrika, wo Kapstadt 2018 fast das Trinkwasser ausging.

Ein Grundwasserleiter (auch Aquifer) ist eine geologische Schicht im Untergrund, die Wasser speichern und weiterleiten kann. Das funktioniert nur, wenn das Gestein porös ist (also Hohlräume hat, z.B. Sand, Kies, Sandstein) und durchlässig ist (also Wasser gut durchfließen kann). Grundwasserleiter sind enorm wichtig, weil sie Trinkwasser liefern und damit Landwirtschaft und Industrie versorgen.

Wasserreserven für Dürre-Zeiten?

"Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, mehr Wasser für die Gesellschaft zu finden", sagt Expeditionsleiter Brandon Dugan. Seine Vision: In Zeiten von Dürre oder zerstörten Leitungen könnten Staaten auf dieses "geheime" Wasser zurückgreifen.

Aber: Der Zugriff ist technisch kompliziert, ökologisch riskant - und politisch noch kaum geregelt. Wer darf bohren? Wem gehört das Wasser? Was passiert mit dem Ökosystem? Und entzieht man damit dem Festland Wasser?

Bahnbrechende Entdeckung

Die 25-Millionen-Dollar-Expedition, unterstützt von den USA und der EU, war jedenfalls bahnbrechend. Noch nie wurde gezielt in den Meeresboden gebohrt, um Süßwasser zu finden. Frühere Messungen hatten das Reservoir nur grob vermessen - jetzt gibt’s erstmals konkrete Proben, fast 50.000 Liter davon werden analysiert.

Unklar ist noch, ob das Wasser tatsächlich trinkbar ist. Fakt ist: Was einst als Seemannsfluch galt - "Wasser, Wasser überall, aber kein Tropfen zu trinken" -, könnte bald eine globale Lösung liefern.

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