Beim Greenpeace-Marktcheck untersuchten Experten Toilettenpapier in österreichischen Supermärkten und Drogerien. Ergebnis: Statt auf umweltfreundliches Recycling-Papier hinzuweisen, werben Hersteller lieber mit Greenwashing-Aussagen zur teilweise recycelten Plastikverpackung.
Greenpeace fordert nun vom Handel und den Herstellern mehr recyceltes Klopapier und vor allem die Kennzeichnung von umweltschonendem Altpapier. Wer sind die "Guten"? "Beim Vergleich der Sortimente liegen Lidl im Lebensmittelhandel sowie Müller Drogerie vorne", so Greenpeace.
"Es ist absurd, dass wir wertvolle Bäume fällen, um daraus ein Produkt herzustellen, das nach einmaligem Gebrauch im Abwasser landet. Recycling-Papier ist heute qualitativ gleichwertig, spart aber viel Holz, Energie und Wasser", so Gundi Schachl, Leiterin des Greenpeace-Marktchecks.
Ein grünes Mascherl geben sich viele Produkte mit Werbung, die sich nur auf die Verpackung bezieht: "Recycelbare Verpackung" bedeute lediglich, dass Wiederverwertung theoretisch möglich ist. Das werde jedoch in Österreich meist nicht umgesetzt und wenn, dann oft nur mit geringem Anteil an Altplastik, so die Experten.
Kurios: Nur bei acht Prozent der geprüften Produkte ist angegeben, dass es sich um umweltfreundliches Recycling-Papier handelt - obwohl der tatsächliche Anteil an recyceltem Klopapier im Regal bei rund 40 Prozent liegt. Greenpeace-Anfragen bei den Herstellern blieben unbeantwortet.
Beim Klopapier landen auch unnötige Duft- und Farbstoffe im Produkt - problematisch für Umwelt und Gesundheit. Auch die gängigen Siegel "FSC", "FSC Mix" und "PEFC" täuschen Sicherheit vor, bieten aber zu schwache Kriterien für wirksamen Waldschutz. Welche Zeichen wirklich halten, was sie versprechen, zeigt der Ratgeber "Zeichen-Tricks" von Greenpeace.
Recycling sei bei Klopapier "die beste Wahl" - erkennbar ist es am "Blauen Engel" und dem "Österreichischen Umweltzeichen". Wer dazu greift, "schont unsere Wälder und verzichtet auf unnötige Chemie wie Duft- oder Farbstoffe", so Schachl.