Eine Datenbank als wahres Gruselkabinett: Das Portal EM-DAT liefert Daten zu mehr als 27.000 Katastrophen, die in den vergangenen 125 Jahren über die Welt hereingebrochen sind. Wie definiert man überhaupt Katastrophen? "Es sind Situationen oder Ereignisse, die die lokalen Kapazitäten überfordern und eine Anfrage nach externer Hilfe auf nationaler oder internationaler Ebene erforderlich machen".
Ganz konkret sind Katastrophen demnach "unvorhergesehene und oft plötzliche Ereignisse, die erhebliche Schäden, Zerstörung und menschliches Leid" verursachen, heißt es auf der Website der frei zugänglichen Datenbank.
Vorrangiges Ziel der Datenbank sei es, "humanitären Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene zu dienen". Die Initiative ziele darauf ab, zur Katastrophenvorsorge beizutragen und "eine objektive Grundlage für die Bewertung der Gefährdung und die Festlegung von Prioritäten" zu schaffen.
Etwa zwei Drittel der Katastrophen in EM-DAT sind auf Naturgefahren zurückzuführen. Häufigste Ursache für Katastrophen sind Hochwasser-Ereignisse (>5.750 Fälle in der Datenbank), gefolgt von Stürmen (>4.580 Fälle). Auf der Platz 3 liegen, bereits deutlich abgeschlagen, die Erdbeben (>1.570 Fälle). Dahinter folgen Dürren und Erdrutsche (jeweils 790 Fälle), Extremtemperaturen (>600), Waldbrände (>450) und Vulkanausbrüche (>270).
Die Datenbank unterteilt Katastrophen in zwei Gefahrengruppen: Naturkatastrophen und technische Katastrophen: Die Naturkatastrophen werden gemäß der IRDR-Gefahrenklassifizierung in bis zu vier weitere Stufen unterteilt. Die technische Katastrophengruppe umfasst drei Haupttypen: Verkehrs-, Industrie- und sonstige Unfälle.
Für Forscher ist die Katastrophen-Datenbank ein wichtiges Werkzeug: "Dank EM-DAT können wir Daten zu Katastrophen der Vergangenheit in umsetzbare Pläne umwandeln, die Leben retten und die Widerstandsfähigkeit stärken", sagt etwa Amod Mani Dixit von der "Nationalen Gesellschaft für Erdbebentechnologie" (Nepal).