Wilde Vorwürfe

"Kreuzzug gegen jüdischen Staat": Israel-Wut auf Macron

Zwischen Netanjahu und Macron fliegen die Fetzen. Der französische Präsident fordert eine härtere Gangart Europas gegenüber Israel.
Newsdesk Heute
30.05.2025, 16:42
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Die Regierung von Benjamin Netanjahu wütet am Freitag gegen den französischen Präsidenten, wirft ihm vor, einen "Kreuzzug gegen den jüdischen Staat" zu führen.

Macron hatte während seiner Südostasien-Reise betont, dass es für Frankreich und Europa keine Option sein könne, den vom Krieg zerrissenen Gazastreifen seinem Schicksal zu überlassen.

"Kein Freifahrtschein für Israel"

"Wenn wir Gaza aufgeben, wenn wir der Meinung sind, dass es einen Freifahrtschein für Israel gibt, selbst wenn wir die terroristischen Angriffe verurteilen, zerstören wir unsere Glaubwürdigkeit", sagte Macron auf einem hochrangigen Verteidigungsforum in Singapur und fügte hinzu: "Und deshalb lehnen wir eine Doppelmoral ab."

Dazu erging ein Aufruf an die europäischen Länder zu einer härteren Haltung gegenüber Israel, sollte sich humanitäre Lage im Gazastreifen nicht bessern. Es herrschen weiter katastrophale Zustände, obwohl nach einer mehr als zweimonatigen israelischen Blockade allmählich wieder Hilfe in das palästinensische Gebiet fließt. Laut aktuellen Einschätzungen droht jedem fünften Menschen im Gazastreifen der Hungertod.

Israel: "Eklatante Lüge"

"Es gibt keine humanitäre Blockade. Das ist eine eklatante Lüge", behauptet das israelische Außenministerium in einer Erklärung und schimpft: "Aber anstatt Druck auf die dschihadistischen Terroristen auszuüben, will Macron sie mit einem palästinensischen Staat belohnen. Dessen Nationalfeiertag wird zweifellos der 7. Oktober sein."

Währenddessen hat das israelische Militär in den vergangenen Tagen mit noch größerer Härte zugeschlagen. Das erklärte Ziel bleibt weiter die Vernichtung der Hamas, deren Angriff 2023 den Krieg ausgelöst hatte.

Merz: "Lässt sich nicht mehr rechtfertigen"

Der Franzose ist aber nicht der einzige, in Europa wächst zunehmend der Unmut über die scheinbar ungezügelte Brutalität der Israelis gegenüber den Palästinensern.

Die Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, verurteilte am Dienstag die Angriffe der letzten Tage auf die zivile Infrastruktur im Gazastreifen als "abscheulich" und "unverhältnismäßig".

Auch der neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte Unverständnis: "Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht mehr, was die israelische Armee jetzt im Gazastreifen macht, mit welchem Ziel. Die Art und Weise, wie die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft gezogen wird, [...], lässt sich nicht mehr mit dem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas rechtfertigen."

(Mit Material der AFP)

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