"Coole Woche" – diese zwei Worte sorgten für Stirnrunzeln bei Rapid-Fans und Experten vor dem Sonntagsspiel. Interimstrainer Stefan Kulovits hatte sie im Sky-Interview vor dem Auswärtsspiel beim LASK ausgesprochen – und damit für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt.
Sky-Reporter Michael Ganhör hakte sichtlich irritiert nach: "Trotz Rakow und den Turbulenzen? Coole Woche?" Kulovits blieb ruhig: "Es ist natürlich so, dass jetzt viel in meinem Leben passiert ist. Es ist ab und zu im Fußball so, dass man persönliche Erfolgserlebnisse hat – und die habe ich diese Woche gehabt."
Was er meinte: Der Abschluss seiner Pro-Lizenz als Trainer. Und die erste Spielvorbereitung als Chef bei seinem Herzensklub Rapid. Trotzdem wirkte der Satz im emotional aufgeladenen Umfeld nach dem Europa-League-Aus und der Entlassung von Peter Stöger unglücklich.
In Linz gab es für Rapid nichts zu holen, siegte der LASK verdient mit 3:0. Die Hütteldorfer fielen in der Tabelle auf Rang vier zurück.
Nach dem Spiel nützte Kulovits im Interview die Chance, um seinen Sager einzuordnen: "Mir ist die Frage gestellt worden, wie das mit der Pro-Lizenz jetzt war – und ich habe gesagt, dass es eine coole Woche für mich war. Auf dieses Ereignis bezogen." Er stellte klar: "Dass es nie schön ist, wenn man einen Trainer entlassen muss, ist klar."
Auch Selbstkritik fehlte nicht: "Jeder im Trainerteam hat seine Fehler gemacht – ich nehme mich da nicht aus."
Kulovits blickt nach vorne: "Wir müssen schauen, dass wir schnell aus diesem Trott rauskommen und Ergebnisse erzielen. Die Woche müssen wir nutzen, dass wir über das Training Selbstvertrauen aufbauen." Gegen den LASK habe er einen "kleinen Schritt nach vorne gesehen".
"Man hat am Anfang der Saison gesehen, was mit der Mannschaft möglich ist. Wir wissen, was wir erwarten können von den Spielern, aber wir müssen sie da wieder hinbringen. Dass sie da jetzt nicht vor Selbstvertrauen strotzen, ist klar", so der Rapid-Trainer.
"Es wäre zu einfach, wenn es einen Trainer-Effekt gibt", erklärte Kulovits nach der Niederlage. Rapid verlor gegen das "mit Abstand beste Team der Liga"