Das Wetterphänomen "La Niña" könnte den Herbst und Winter 2025 kühl gestalten. Speziell im alpinen Raum besteht Potenzial für frühen Wintereinbruch und starke Schneefälle. Generell sind große Wetterüberraschungen möglich. Zudem könnten weitere Faktoren sogar noch folgenreicher werden als die ENSO-Zirkulation (Infos unten).
Die Wahrscheinlichkeit für "LaNiña" liegt im Zeitraum September bis Jahresende bei hohen 55Prozent, so die Weltwetterorganisation (WMO). Auch europäische Wetterdienste sehen bereits erste Anzeichen für einen eher kühlen und stabilen Winter, besonders in Alpenregionen, was zu mehr Schnee im Gebirge führen könnte. In Österreich könnte das bedeuten: frühzeitiger Wintereinbruch, früher Schnee, aber nicht zwangsläufig extrem kalt.
Das ENSO-Zirkulationssystem (El Niño und Southern Oscillation-Phänomen) beschreibt die Schwankungen im tropischen Pazifik, die großen Einfluss auf das globale Wetter haben. ENSO besteht aus drei Phasen: 1) El Niño: Ungewöhnlich warmes Wasser im Pazifik führt zu Trockenheit in Australien, Starkregen in Südamerika und milde Winter in Europa. 2) La Niña: Kühles Pazifikwasser führt zu mehr Regen in Südostasien, stärkere Hurrikans im Atlantik, kältere Winter in Europa. 3) Neutralphase: Keine Abweichungen.
"LaNiña" beeinflusst den globalen Jetstream, wodurch polar beeinflusste Luftströmungen nach Mitteleuropa driften können - insbesondere bei gestörtem Polarwirbel. Die Folge wären teils massive Kälteeinbrüche und lang andauerndes Winterwetter - vielleicht sogar bis weit in den März.
Weltweit könnten tausende Menschenleben gerettet und Millionen Euro eingespart werden, wenn sich Länder auf prognostizierte Wetterphänomene frühzeitig einstellten und Vorkehrungen treffen, so die WMO.
In den Alpen sind demnach erhöhte Niederschläge möglich - je nach Lage von Hoch‑ und Tiefdruck. Andererseits könnte gerade Mittel‑ und Osteuropa unter Hochdruckeinfluss geraten und relativ trocken bleiben. Insgesamt könnte also eine sehr unregelmäßige Niederschlagsverteilung auftreten.
Experten betonen, dass sich Indikatoren wie Polarwirbel und Schneelage in Sibirien die kommenden Monate sogar stärker auswirken könnten als "LaNiña" selbst. Der langfristige Klimatrend Richtung Erwärmung bleibt freilich unvermindert bestehen.