Sogar Minister reagiert

Labubu-Razzia in Wien – Mega-Betrug aufgeflogen

In der Wiener Innenstadt wurde ein Labubu-Shop genauer unter die Lupe genommen. Die Finanzpolizei hat zahlreiche Verstöße festgestellt.
Leo Stempfl
03.09.2025, 11:01
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Was soll denn ein "Labubu" jetzt schon wieder sein? Kurz gesagt: Ein Plüschtier aus China, das in verschiedensten Aufmachungen daherkommt, stets ein breites, zähnefletschendes Grinsen zeigt und diesen Sommer einen weltweiten Hype ausgelöst hat. Dementsprechend sprießen auch in Wien Pop-up-Shops aus dem Boden.

Einen dieser Labubu-Stores in der Innenstadt hat sich die Finanzpolizei jetzt genauer angeschaut – aber nicht, um zu shoppen. Nach einer Anzeige des Marktamts wurden mehrere Verstöße gegen arbeitsmarktrechtliche Bestimmungen und Abgabenrückstände festgestellt.

"Lafufus" ohne Rechnung

Als die vier Finanzpolizisten dort aufschlugen, trafen sie erst einmal nur einen einzigen Mitarbeiter im zweistöckigen Lokal an. Der Pakistani war bei der Sozialversicherung geringfügig gemeldet, hatte aber keine Beschäftigungsbewilligung. Zudem wurden zwei weitere Verstöße gegen das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (ASVG) aufgedeckt. Das Marktamt nahm unterdessen den Shop selbst genauer unter die Lupe.

Währenddessen kamen auch schon der eigentliche Shop-Manager sowie der Geschäftsführer hinzu. Diese konnten keine Aufzeichnungen über Arbeitszeiten vorlegen. Während die Beamten vor Ort waren, lief der Verkauf weiter. Dabei wurden aber keine Rechnungen ausgestellt und erst auf explizite Nachfrage den Kunden übergeben.

Die Behörden hatten davon trotzdem nichts, denn die Registrierkasse war noch nicht über FinanzOnline gemeldet. Der Monatsumsatz im August soll sich einem Ausdruck zufolge auf 43.000 Euro belaufen haben, selbst diese wurden dem Finanzamt noch nicht gemeldet.

Weiters besteht der Verdacht, dass es sich bei den verkauften Labubus um Lafufus, also Fälschungen, handelt. In diesem Zusammenhang wird es weitere Ermittlungen geben.

Bis zu 20.000 Euro Strafe

Die Folge für die Betreiber: Mehrere Strafanzeigen an die Bezirksverwaltungsbehörde. Für die arbeitsrechtlichen Übertretungen werden in Summe 5.000 Euro an Strafe fällig. Außerdem folgen noch weitere steuerliche Ermittlungen und Anzeigen an die Finanzstrafbehörde wegen der Verstöße bei der Registrierkasse. Hier drohen Finanzstrafen von bis zu 15.000 Euro.

"Wer betrügt, schadet nicht nur dem Staat, sondern allen ehrlichen Steuerzahlerinnen und allen ehrlichen Steuerzahlern", erinnert Finanzminister Markus Marterbauer. "Toleranz gegenüber Steuerbetrug können wir uns nicht leisten. Auch aus gesamtgesellschaftlicher Sicht nicht. Egal, ob es sich um große oder kleinere Fälle dreht – niemand darf sich aus seinen Steuerpflichten davonstehlen."

{title && {title} } leo, {title && {title} } Akt. 03.09.2025, 17:31, 03.09.2025, 11:01
Jetzt Abendausgabe lesen