Nachdem seine E-Mail-Korrespondenz mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein öffentlich wurde, hat der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers seinen Rückzug aus dem öffentlichen Leben angekündigt.
"Ich übernehme die volle Verantwortung für meine fehlgeleitete Entscheidung, weiterhin mit Herrn Epstein zu kommunizieren", sagte Summers am Montag (Ortszeit) laut US-Medien.
Er werde weiterhin als Lehrender tätig sein, so Summers weiter. Aus seinen öffentlichen Verpflichtungen ziehe er sich aber zurück, um, wie er sagt, "Vertrauen wiederherzustellen und die Beziehungen zu den mir am nächsten stehenden Menschen zu reparieren".
Die Ermittler werfen Epstein vor, über Jahre hinweg minderjährige Mädchen und junge Frauen missbraucht und Promis zugeführt zu haben. Erst vor kurzem veröffentlichte der US-Kongress E-Mails, die eine enge Verbindung zwischen Summers und Epstein zeigen.
Die E-Mails deuten außerdem auf ein engeres Verhältnis zwischen Epstein und US-Präsident Donald Trump hin – Trump bestreitet das. In einer überraschenden Wendung forderte Trump am Sonntag die Freigabe der Ermittlungsakten zu Epstein.
Zuvor hatte er in der Epstein-Affäre Ermittlungen gegen den früheren Präsidenten Bill Clinton angestoßen und versucht, die Aufmerksamkeit nicht nur auf Clinton, sondern auch auf Summers zu lenken, der unter Clinton Finanzminister war.
Epstein, der als Sexualstraftäter verurteilt war, wurde 2019 tot in seiner Zelle in New York gefunden, während er auf einen weiteren Prozess wartete. Laut den Behörden hat er Suizid begangen. Viele Amerikaner und rechte Meinungsmacher vermuten aber, Epstein sei ermordet worden, um zu verhindern, dass er gegen prominente Mitwisser aussagt.