Dem ehemaligen Herzog von York wurde nun auch sein Prinzentitel aberkannt, wie der Buckingham-Palast am Donnerstagabend in einer Mitteilung bestätigte. Zudem soll der 65-Jährige die Royal Lodge endgültig verlassen, nachdem König Charles III. (76) angesichts des wachsenden öffentlichen Drucks auf diesem Schritt bestanden hatte. Andrew (65) werde "in eine alternative private Residenz umziehen", hieß es weiter.
Die Aberkennung des Titels erfolgt vor dem Hintergrund neuer Belastungen für das Königshaus im Zusammenhang mit dem Skandal um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (✝66). Jüngst waren erneut Vorwürfe aufgekommen, wonach Andrew auch Jahre nach seiner Behauptung, den Kontakt zum verurteilten Sexualstraftäter abgebrochen zu haben, weiterhin eine enge Beziehung zu dem US-Financier pflegte. Die Chronologie von Andrews Absturz:
Fotos aus dem Sommer zeigen Prinz Andrew mit Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell auf Balmoral. Berichten zufolge stellte Maxwell die beiden erstmals einander vor.
Andrew und Epstein nähern sich an, werden im Mar-a-Lago-Club mit Donald Trump gesehen und feiern gemeinsam königliche Geburtstage auf Schloss Windsor.
Virginia Giuffre behauptet, sie sei mit 17 Jahren von Epstein und Maxwell zur Prostitution gezwungen und dreimal mit Andrew intim geworden – erstmals in Maxwells Londoner Haus.
Eine weitere Frau sagt 2016 aus, Andrew habe sie um diese Zeit unsittlich berührt. Der Prinz bestreitet alle Vorwürfe, der Palast nennt sie "kategorisch unwahr".
Epstein wird in Florida wegen Anstiftung zur Prostitution einer Minderjährigen verurteilt und verbüßt eine 13-monatige Haftstrafe nach einem umstrittenen Deal.
Eine ehemalige Haushälterin sagt aus, Andrew habe Epsteins Villa besucht, obwohl er von dessen Verurteilung wusste. Während des Aufenthalts erhielt er tägliche Massagen.
Andrew wird in New York bei Epstein fotografiert. Später sagt er, der Besuch sei ein Fehler gewesen – er habe die Freundschaft beenden wollen.
Sarah Ferguson dankt Epstein per E-Mail für finanzielle Hilfe: "Du bist wirklich ein Freund … Du hast mein Herz."
Der Mediendruck wächst. In einer E-Mail versichert Andrew Epstein: "Bleib in Kontakt, wir spielen bald wieder!"
Fotos und Berichte über Andrews Kontakte zu Epstein sorgen für Aufruhr. Er wird zu Krisengesprächen mit der Queen einbestellt.
Fergie entschuldigt sich in einer privaten E-Mail bei Epstein und nennt ihn "besten Freund". Ihre Sprecherin sagt später, dies sei aus juristischen Gründen geschehen.
Wegen wachsender Kritik legt Andrew sein Amt als Handelsbeauftragter nieder – der erste gravierende Einschnitt in seiner royalen Karriere.
Virginia Giuffre nennt Andrew in einer US-Klage als einen der Männer, mit denen Epstein sie zum Sex zwang. Der Palast weist die Anschuldigungen erneut zurück.
Giuffre beschreibt unter Eid eine sexuelle Begegnung mit Andrew in Maxwells Londoner Badewanne – sein Team nennt dies eine "falsche Erinnerung".
Epstein wird erneut wegen Sexhandels mit Minderjährigen angeklagt. Nach seinem Tod im Gefängnis wächst der Druck auf Andrew erneut.
Der Palast erklärt, Andrew sei "entsetzt" über Epsteins Verbrechen und verurteile jede Form von Ausbeutung.
In einem katastrophalen BBC-Interview versucht Andrew, sich zu rechtfertigen, spricht über seine "Unfähigkeit zu schwitzen" und einen Besuch bei Pizza Express.
Nach massiver Kritik zieht sich Andrew auf unbestimmte Zeit von seinen royalen Pflichten zurück.
US-Behörden beklagen, Andrew kooperiere nicht mit dem FBI bei den Epstein-Ermittlungen.
Seine offizielle Website wird abgeschaltet und auf die Hauptseite der königlichen Familie weitergeleitet.
Giuffre klagt Andrew in New York wegen sexueller Nötigung an. Er bestreitet die Vorwürfe und beruft sich auf einen früheren Vergleich.
Ein US-Bundesrichter weist Andrews Antrag auf Abweisung der Klage zurück.
Queen Elizabeth II. entzieht Andrew alle militärischen Titel und Schirmherrschaften. Er darf den Titel "Seine Königliche Hoheit" nicht mehr offiziell verwenden.
Andrew erzielt einen außergerichtlichen Vergleich mit Giuffre. Er erkennt sie als Opfer an, bestreitet aber jede Schuld.
Netflix veröffentlicht den Film "Scoop - Ein royales Interview" mit Billie Piper, Rufus Sewell und Gillian Anderson.
Darin geht es um das Skandal-Interview, welches Andrew der BBC gab. Der Royal und die Vorwürfe werden öffentlich wieder zum Gesprächsthema.
Virginia Giuffre wird nach einem Verkehrsunfall ins Krankenhaus gebracht und schockiert mit einem Foto samt schlimmen Verletzungen auf Social Media. Ihre Schilderungen passen nicht mit denen eines im Unfall beteiligten Busfahrer zusammen - weshalb schnell ihre Glaubwürdigkeit infrage gestellt wird, aber auch Verschwörungstheorien aufkommen.
Virginia Giuffre nimmt sich im Alter von 41 Jahren das Leben – wenige Monate vor Veröffentlichung ihrer Memoiren.
Suizidgedanken? Hol dir Hilfe, es gibt sie.
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide oder Suizidversuche erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn du unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leidest, dann kontaktiere die Telefonseelsorge unter der Nummer 142, täglich 0-24 Uhr.
TelefonSeelsorge – Notruf 142
Kriseninterventionszentrum: 01/4069595
Im Zuge eines Staatsbesuches von Donald Trump bei König Charles in Großbritannien haben Aktivisten Fotos des US-Präsidenten mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†66, 2019) als auch von Prinz Andrew auf Schloss Windsor projiziert. Die Bilder gehen um die Welt.
Sarah Fergusons alte E-Mail an Epstein wird publik. Mehrere Organisationen beenden daraufhin ihre Zusammenarbeit mit ihr.
Andrew gibt bekannt, seinen Titel als Herzog von York niederzulegen. Er betont, die Vorwürfe entschieden zurückzuweisen.
Giuffres posthum erschienene Autobiografie "Nobody’s Girl" erscheint. Sie beschreibt detailliert den Missbrauch durch Epstein, Maxwell – und Andrew.
Die Vorwürfe auf Andrew, so wie der Druck auf den Palast, werden immer größer. Der Bruder des Königs verliert nach Angaben des Buckingham-Palasts seinen Titel und muss die Royal Lodge verlassen.