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Lawinen fordern 6 Tote – und es kommt noch mehr Schnee

Bei Lawinenabgängen sind seit Freitag mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Wintersportler starben in den Bundesländern Tirol und Vorarlberg.

Seit Freitag sind in Österreichs sechs Menschen bei Lawinenabgängen ums Leben gekommen.
Seit Freitag sind in Österreichs sechs Menschen bei Lawinenabgängen ums Leben gekommen.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Eine 31-jährige deutsche Skitourengeherin aus Bayern ist am Sonntag in Südtirol gestorben. Sie war am Limojoch mit einer weiteren Frau unterwegs, wie die Südtiroler Bergrettung am Sonntag auf Nachfrage bestätigte. Nachdem die Schneemassen in einer Höhe von etwa 2.200 Metern abgegangen waren, eilte eine andere Gruppe deutscher Tourengeher, die den Vorfall mitbekam, zu Hilfe. Eine der beiden Frauen konnte unverletzt befreit werden und kam laut Bergrettung zur Notfallseelsorge.

Bei der Frau handelt es sich bereits um das sechste Lawinenopfer in Österreich an diesem Wochenende. Ebenfalls am Sonntag wurde im Osttirol der Fahrer eines Schneepflugs tot unter Schneemassen geborgen, wie die Polizei bestätigte. Auch im Kaunertal in Tirol wurde laut Polizei am Sonntag eine Person leblos in einer Lawine entdeckt. Bei dem Opfer handle es sich wahrscheinlich um einen vermissten 62-jährigen Tourengeher.

Zahlreiche Lawinen-Tote

Wie die Nachrichtenagentur APA berichtete, wurden in Sankt Anton am Arlberg zwei Tourengeher im Alter von 29 und 33 Jahren tot geborgen. Die drei Wintersportler waren seit Samstag vermisst worden. Seit Freitag waren bereits drei Wintersportler in Österreich tödlich verunglückt. Im Ötztal starb ein 32-jähriger chinesischer Skifahrer unter einer Lawine. Im Zillertal wurde ein 17-jähriger Neuseeländer von Schneemassen begraben.

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    Schnee für viele ein Grund, um im Winter auf den Obertauern (Salzburg) zu fahren. Doch in den letzten beiden Tagen hat Frau Holle intensiv ihre Betten über dem vom Tourismus geprägten Ort ausgeschüttelt.
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    Im Kleinwalsertal wurde am Samstag ein seit Freitagabend vermisster 55-jähriger Deutscher tot geborgen. Trotz der Warnstufe vier auf der fünfstelligen Skala im Westen Österreichs waren laut APA zahlreiche Wintersportler im freien Gelände unterwegs. Neben den heftigen Schneemengen tobt derzeit auch ein Wintersturm in Österreich. Auf dem Schneeberg in Niederösterreich wurden am Freitagmorgen orkanartige Böen mit bis zu 146 km/h gemessen.

    Noch mehr Schnee kommt

    In Wien herrschte wegen des Sturms die Warnstufe Rot. Fachleute appellierten an die Wintersportler, große Vorsicht walten zu lassen. Unerfahrene sollten die Pisten derzeit nicht verlassen. In höheren Lagen herrschte am Samstag verbreitet Lawinengefahr der Stufe vier auf der fünfstelligen Skala. Und die Situation verschärft sich sogar noch weiter. Auch die kommenden Tage wird mit neuen Schneemengen in den Bergen gerechnet. Schon in der Nacht auf Montag wird es teils wieder stark schneien.

    Am Montag stellt sich verbreitet ein Sonne-Wolken-Mix ein, in Vorarlberg und entlang der Nordalpen überwiegen dabei eher die Wolken. Am häufigsten scheint die Sonne in der Tauernregion, am Nachmittag und Abend lockert es auch im Osten vermehrt auf. Meist bleibt es trocken, nur ganz im Westen fällt in der Früh und dann wieder gegen Abend etwas Schnee. Bei nur noch schwachem bis mäßigem Wind aus nördlichen Richtungen kommen die Temperaturen nicht mehr über -4 bis +3 Grad hinaus.