Ein 37-jähriger Mann und ein fünfjähriges Kind fuhren am Freitagabend am Lungerersee in der Schweiz entlang, als sie auf der schneebedeckten Straße ins Schleudern gerieten. Das Auto ratterte ein Bord hinab und stürzte in den See.
Der Kommandant der Feuerwehr Lungern sah den Unfall zufällig. Er überlegte nicht lange und zog Jacke und Schuhe aus, wie er gegenüber "TeleZüri" erzählt. Barfuß und nur in Hose und Hemd lief er den schneebedeckten Hügel hinunter und begab sich ins Wasser.
"Ich dachte, wenn ich jetzt nicht reagiere und helfe, werde ich mir ein Leben lang Vorwürfe machen", so Sämi Zumstein. Er watete also zum Auto, da fuhr das Fenster beim Beifahrersitz herunter und ein Mann reichte ihm ein Kind. "Es hielt sich an seinem Daddy fest, ich musste es sogar losreißen", erzählt Zumstein. Dann legte er das Mädchen über die Schulter, sodass es sich um seinen Hals halten konnte, und schwamm ans Ufer.
Auch den Vater holte Zumstein noch aus dem Wasser. Es gelang ihm sogar, mit einem Seil das Auto zu fixieren, sodass es nicht weiter abrutschte, sodass die bald darauf eintreffenden Einsatzkräfte das Fahrzeug später mit einem Kran bergen konnten.
Um das Mädchen und den Vater kümmerten sich Anrainer: Das Mädchen erhielt ein Bad, der Vater trockene Kleider. Eine Ambulanz checkte die beiden Unfallopfer, aber es ging ihnen den Umständen entsprechend gut.
Sämi Zumstein ging derweil nach Hause, zog sich um und kam zurück, um seinen Feuerwehrkollegen beim restlichen Einsatz zu helfen. Als Held will er sich nicht bezeichnen, sagt er gegenüber "TeleZüri", er findet: Jeder hätte das getan.