Es war der 26. Februar, als ein Bauarbeiter in seiner Mittagspause auf der Quellenstraße in Wien-Favoriten einen grausamen Fund machte: Zwischen Müllcontainern stand ein dunkler Koffer, aus dem oben ein menschlicher Fuß herausragte. Sofort war klar: Hier liegt ein furchtbares Gewaltverbrechen vor.
Doch erst eine Woche später gelang den Ermittlern der Durchbruch. Am anderen Ende der Stadt wurde eine Vermisstenanzeige für Christian S. (59) aufgegeben – einen frühpensionierten Sonderling, der als Dauergast in einem Hotel in Döbling lebte und dort engen Kontakt zum Personal hatte.
Schnell geriet der 28-jährige Rezeptionist Hamza N. ins Visier. Er soll vom Opfer rund 15.000 Euro geborgt bekommen haben. Als das Geld fällig wurde, habe er laut Anklage einen tödlichen Plan geschmiedet: In einer eigens angemieteten Wohnung im 10. Bezirk wollte er dem älteren Mann angeblich das Geld zurückgeben – stattdessen soll er ihn brutal erstickt haben.
Zuvor hatte Hamza N. im Baumarkt Kabelbinder und Mistsäcke gekauft. Den Leichnam stopfte er laut Anklage in einen Koffer, den er nach der Tat in einem Diskonter gekauft hatte, und schleppte ihn unbemerkt an der Vermieterin vorbei aus dem Haus. Danach wurde mit der Bankkarte des Toten acht Mal das Tageslimit abgehoben – in Summe 24.000 Euro. Top-Anwalt Philipp Wolm verteidigt den Verdächtigen, dem lebenslange Haft droht. Die Unschuldsvermutung gilt.