Im Februar fährt Thomas Tumler in Saalbach zu WM-Silber im Riesenslalom – es ist der größte Erfolg seiner Karriere. Nur Wochen zuvor holt er in Beaver Creek seinen ersten Weltcupsieg. Doch während er sportlich abhebt, erlebt der 35-Jährige privat einen Absturz.
Seine Ehe mit Svenja, die er erst im Juni 2023 geheiratet hat, zerbricht völlig unerwartet. "Sie sagte mir, dass sie keine Gefühle mehr hat – das kam aus dem Nichts", sagt Tumler gegenüber Schweizer Medien. Der Schmerz geht tief. Er verliert zehn Kilo: "Ich habe mich versteckt. Manchmal lag ich einfach im Bett und habe den ganzen Tag geheult."
Erst nach der Saison beginnt die Aufarbeitung. "Mitten auf einer Skitour bin ich zusammengebrochen und im Schnee zusammengeklappt." Im Sommer trainiert er fast täglich im Kraftraum. Körperlich ist er so fit wie nie, mental wieder gefestigt. "Ich habe so viele Freunde wie noch nie." Und endlich auch Resultate. Warum es mit dem Durchbruch bis 35 gedauert hat? "Vielleicht musste ich zuerst lernen, dass ich nicht im Training der Schnellste sein muss – sondern im Rennen."
Die nächsten Ziele sind gesetzt: Die Olympischen Spiele in Mailand und die Heim-WM 2027 in Crans-Montana. "Natürlich möchte ich da nicht nur mitfahren – Gold wäre schön", sagt Tumler und lacht. "Aber klar, in Sölden fängt alles wieder bei null an. Und privat? "Ich will irgendwann eine Familie. Heiraten? Vielleicht. Wenn es die Richtige ist, schließe ich nichts aus."