Gesundheit

HIV-Prophylaxe könnte bald gratis sein

Die HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) ist derzeit nur auf eigene Kosten erhältlich. Nun sollen auch vulnerable Gruppen Zugang bekommen.

Sabine Primes
Truvada (Bild) wird zur HIV-Prophylaxe auf Privatrezept verschrieben. 
Truvada (Bild) wird zur HIV-Prophylaxe auf Privatrezept verschrieben. 
MAURIZIO GAMBARINI / EPA / picturedesk.com

In Österreich werden jährlich 300 bis 400 HIV-Infektionen neu diagnostiziert. Neben der Verhütung mit Kondomen schützt auch die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) vor einer Ansteckung. In Österreich ist sie nur mit ärztlicher Verschreibung in Apotheken erhältlich. Die Kosten sind privat zu tragen. Das soll sich nun ändern. Denn ein kostenloser Zugang könnte das Risiko noch mehr senken. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zeigt sich offen für Gespräche.

Die HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) ist eine Safer-Sex-Methode für HIV-Negative, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Personen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko biete PrEP eine Möglichkeit, sich zu schützen. Jedoch muss die Tablette jeden Tag eingenommen werden, um effektiv zu schützen.

Wirksamkeit bestätigt

Eine Evaluierung des Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) bestätigt die hohe Wirksamkeit von PrEP bei bestimmten Personengruppen. Vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben, sowie bei die HIV-Negativen, die in einer Partnerschaft mit einer HIV-positiven Person leben. Insgesamt konnte die tägliche Einnahme von PrEP die HIV-Infektionsrate bei diesen Zielgruppen jeweils um 75 Prozent reduzieren. Nach Einschätzung der AIHTA verwenden in Österreich etwa 3.000 Personen PrEP, die aktuell nur auf Privatrezept zu bekommen ist. Die monatlichen Kosten dafür beginnen bei rund 60 Euro. 

Die Österreichische Aidsgesellschaft und Aids-Hilfen fordern schon lange einen niederschwelligen Zugang zu PrEP. Bei korrekter Einnahme wirke die PrEP ebenso zuverlässig wie das Kondom und gelte daher als Safer Sex-Methode bezogen auf HIV.